Wunsch und Vorsehung
Ein weiterer Beitrag zum beliebten Thema "ewiges Rätsel Weib".
Es gibt so Phrasen, da sollte man hellhörig werden. Zumal als Mann, wenn diese von Frauen kommen. Phrasen, die "einfach mal" beinhalten, oder als Steigerung "einfach mal kurz", denn dann ist es in aller Regel weder "einfach" noch "kurz".
Und dann gibt es da noch: Sag mal
(!), du hast doch
(!!) ein Auto...
(!!!)Das grundsätzliche Problem ist: Man hilft ja gern. Zumal als Mann, wenn SIE uns anspricht. Aber man möchte (manchmal) auch klare Vorstellung davon erlangen, worum es überhaupt geht. Natürlich, um ihren Wunsch, den unausgesprochenen, und sein Schicksal, das unentrinnbare.
Im Alltag nimmt das profanere Gestalt an.
Sie klimpert: "Sag mal, du hast doch ein Auto."
(Sie
nicht -
Alarmstufe Gelb) - Ungemach dräut. Denn SIE fährt in Mutter-und-Kind-Kur und will, die Gelegenheit ist günstig, noch so einiges erledigt haben. "Da sind noch zwei Ordner, die müsst' ich dringend haben, achja, und das eine Buch {insert Komplizierter_Titel}, das da links aufm Schreibtisch liegt, könntest du das holen? Das Büro ist im dritten Stock, hinten, meine Kollegin macht dir auf."
Na gut, wenn's weiter nichts ist. "Wo muss ich da hin?"
Die nun folgende kleine Episode demonstriert anschaulich grundlegende Strukturunterschiede des weiblichen und männlichen Gehirns hinsichtlich der Wahrnehmung und der Verarbeitung visueller Orientierungspunkte bzw. deren Wertung und Gewichtung.
Während ich eine Angabe erwarte, die ich in das räumliche Raster meines imaginierten Stadtplans einarbeiten und damit abgleichen kann (fotografisches Gedächtnis ist eine feine Sache!), kontert sie geschickt mit Merkmalen, deren Memorierung sich ein männliches Hirn schlichtweg verweigert.
"Da fährst du die
DINGS-Straße entlang, und dann biegst du nach dem Telefonhäuschen links ab, du weißt schon, da wo... [Apotheke / Norma / Versicherungsvertretungsschild / Hundekacktütenspender], du weißt schon, da wo die 83 über die Brücke.."
(was weiß denn ich, wo die 83 fährt, ich bin hier nicht zuhause!) "dann rechts bevor [Grieche / Lidl] dann [blaues Schild / Fahrradweg / Haus mit rosa Balkong / *
Tilt*]." Aha.
"Und was ist das in <Stadtteil>,<Straßenname>,<Hausnummer>?"
Vor Ort.
Hintereingang, Aufzug, dritter Stock. Nach gefühlten 20 Minuten war klar: fragliches Büro ist im
zweiten Stock ["Frau und Zahl - Historisch-soziologischer Roman von Friedmann Ross. Econ Verlag. 1105 Seiten, broschiert. € 39,95."] Da steht denn auch besagte Kollegin und nimmt mir eine der Klappkisten ab, ein lebhafter, strahlender Wuschelkopf. Nett.
Sie wurde schon instruiert, ihr Blick verrät es. Kontrollanruf.
"Da sind einige blaue Ordner. Und zwei grüne."
"Ja , die nimm bitte, und von den blauen den dicksten."
"."
"Wart, auf dem Tisch müsst' mein Terminplaner liegen." [Ich werde eines dunkelgrünen Monsters gewahr, dem allerlei Zettel und ein paar Stifte aus dem Maul hängen. Es hat ca. 430% seines Fassungsvermögens (Nennwert)
erreicht.] "Hast du das Buch? In der Schublade sind noch ein paar
KLEINIGKEITEN, siehst du das? Da stehn auch noch zwei Topfpflanzen. Gehn die noch rein? Das wär prima weißtu-die-gießt-hier-wahrscheinlich-keiner-wär-doch-schade-wenn ..."
Immerhin, die Kollegin, die, ihrem Blick nach zu schließen, auf einer imaginären Galerie Platz genommen hat, fragt, ob's noch für einen Kaffee reicht. Aber gern.
Warum sagen so viele Frauen nie, was sie wirklich wollen? Warum immer erst mit einem kleinen Teaser (nur 2 Ordner) anfüttern um auszuloten, was geht (Büro-Räumung)? Sie wissen doch, Männer holen für sie das Blaue vom Himmel! Wozu also diese verschämt-unverschämte Salamitaktik?La dernière édition du sujet a eu lieu le 25.08.2019 01:49.
Commentaires (2)
Um den Fuchs nochmal aufzugreifen, ich bin dafür dass du dir ein Eis kaufst um dich für deinen Mut zu belohnen, da angerufen zu haben