Arata KOKONOE

Arata Kokonoe (Nine) ist ein ruhiger, berechnender junger Mann und eines der Genies, die hinter dem Decknamen Sphinx stecken, einer geheimen Terrororganisation, die er mit seinem Kindheitsfreund Touji (Twelve) gegründet hat. Als Austauschschüler kommen die beiden nach Tokio und besuchen dort die selbe High-School, in der er allerdings eine Stufe über Touji ist. Mit eiskaltem Blick beobachtet er seine Mitmenschen meist stoisch und distanziert und seine wahren Motive verstecken sich hinter eben dieser Fassade, die nur zu bröckeln beginnt, wenn ihn besondere Ereignisse an die schreckliche Kindheit erinnern, die er mit Touji, Five und einigen anderen Kindern durchstehen musste. Gemeinsam lebten sie in einem Kinderheim, in dem sie mit teils unmenschlichen Methoden erzogen wurden, bis ihm und Touji schließlich der Ausbruch aus diesem teuflischen Alltag gelang. Kein Wunder also, dass sie nun auf ihr einstiges Leiden und die tiefen Narben, die durch die Gefangenschaft in diesem grausamen Kinderheim entstanden sind, aufmerksam machen wollen und ebenso wenig verwunderlich, dass sie dies auf die einzige Art und Weise versuchen, die sie kennen - mit Gewalt.

Dadurch ist Twelve auch der Anker in seinem jetzigen Dasein als Terrorist zwischen psychischem Druck, mentaler Labilität und zwangshafter Perfektion und wahrscheinlich der Einzige, dem er sein wahres Ich und die Tiefen seiner Gefühlswelt offenbart. Er hält ihn immer wieder mit seiner kindlich-freudigen Art auf dem Boden der Tatsachen und bestärkt ihn schon allein durch seine bloße Anwesenheit. Auch sein manchmal zähmungsbedürftiges und sehr verspieltes Verhalten trägt viel zu dieser Bestärkung bei, obgleich ihm Arata diesen ungemeinen Beistand, den er in seinem Kindheitsfreund findet, nicht verlauten lässt. Aber das braucht er auch gar nicht, denn der Umgang, der zwischen den beiden herrscht, ist Beweis genug dafür, dass es sich bei ihrer Freundschaft um eine sehr starke und zuverlässige Bindung handelt. Wenn es nicht um Touji geht, bei dem er sich in der Rolle eines großen Bruders sieht und verhält, ist er außerdem sehr streng und ohne Vertrauen an die restlichen Mitmenschen in seinem Umfeld – so auch an Lisa, die in seinen Augen nur ein riskantes Hindernis darstellt, weshalb er sie so gut wie eben möglich auf Distanz zu halten versucht.

Er hat eine sehr ruhige, stoische und vernunftbedachte Persönlichkeit, die von einem tiefsitzenden Trauma begleitet wird. Letzteres äußert sich vor allem in Form von Alpträumen, die ihn mitten in der Nacht blass und schweißgebadet aufwachen lassen und anschließend schlaflos zurücklassen, oder plötzlich wiederkehrendem, tagtraumhaften Erinnerungsmosaik, das ihn in komplizierten, unter äußerstem Stress verlaufenden Missionen plötzlich in diesen hoffnungslos panischen Zustand befördern kann. Begleitet werden diese quälenden Einschnitte von harten, schrillen Geräuschen, die ihn unverhofft einnehmen, weshalb er oft mit beiden Händen seine Ohren verschließt und diese auf seinem Kopf zusammenschlägt. Meist kann er dieses Trauma, das ohne Frage auf die Erziehung in der Institution zurückzuführen ist, aber unterdrücken. Wenn ihm dies gelingt, besticht sein Charakter durch kühle Zurückhaltung und eine stellenweise nicht zu verneinende Introversion. Zudem ist er überdurchschnittlich intelligent und versucht die Probleme, die bei den einzelnen Anschlägen auf die beiden High-School-Schüler zukommen, stets mit eben dieser zu lösen, als sich wie Touji auf Intuition und seine draufgängerischen Fähigkeiten zu verlassen.

Diese Intelligenz, in der sein nüchternes Verhalten begründet liegt, zeigt sich auch in seinem enormen Reservoir an kriminellem Denken und den dazu gehörigen Fähigkeiten. Neben einem stets präsenten Orientierungs- und Gefahrenbewusstseins, besitzt Arata weitreichende Kenntnisse über das Verwischen von Spuren in den Weiten des World-Wide-Webs und einem dazugehörigen, weitreichenden Hackingwissen, mit dem er die schwierigsten Verschlüsselungssysteme und Firewalls umgehen kann und so zu geheimen, privaten Details verschiedener Behörden und Organisationen gelangen kann. Außerdem hat er eine unglaubliche räumliche Orientierung, die in ihrer Ausprägung schon fast an ein fotografisches Gedächtnis grenzt. So kann er sich problemlos die Einzelheiten der Baupläne von ganzen Hochhäusern merken, ohne einen einzigen Feuerlöscher, Ein- oder Ausgang zu vergessen, und wildfremde Menschen wie Schachfiguren per Schritt durch das von panischer Hektik durchstoßene Labyrinth dirigieren. Diese Fähigkeit gipfelt in einer imaginären Visualisierung, mit der sich sogar die Komplexität eines ganzen Schachspiels fassen lässt.

Quelle: www.anisearch.de/character/44617