Franz VON STRESEMANN

Als Franz von Stresemann auf die Momogaoka Schule kommt, sind die dortigen Schüler allesamt begeistert. Dieser Mann ist nämlich ein begnadeter Dirigent, der Weltberühmtheit erlangen konnte und schon in vielen verschiedenen Ländern spielen konnte. Viele erhoffen sich deswegen, von ihm unterwiesen zu werden, um so schnell Fortschritte machen zu können.

Die Freude ist allerdings nur von kurzer Dauer, denn der Mann, den alle herbei ersehnten, entpuppt sich als alter Lustmolch, dessen Proben in der Regel nicht stattfinden und selbst wenn, dauern diese nur kurze Zeit an, da er sich wichtigeren Terminen widmen muss. In der Regel handelt es sich bei solch einem Termin um ein Date, da er sich sehr für das weibliche Geschlecht interessiert und am liebsten jeder Frau hinterherrennt. Andere Leute werden von ihm gerne benutzt, um mehr Frauen zu bekommen und Ereignisse nutzt er auch gerne aus, um so an die Damen seiner Wahl zu gelangen. Nicht viele können sich mit einem solchen Verhalten anfreunden, doch winkt eben die Aussicht, von diesem Dirigenten unterwiesen zu werden, weswegen man so manche Schmach über sich ergehen lässt.

Dieses Verhalten lässt ihn aber auch gleichzeitig unglaubwürdiger erscheinen, da er viel eher dem weiblichen Geschlecht hinterherjagt und die Proben dafür immer sausen lässt, glauben viele nach kurzer Zeit nicht mehr daran, dass es sich bei diesem Mann wirklich um Stresemann handelt. Die meisten kennen ihn nur von seinen Auftritten und sehen in ihm daher nur den wundervollen Dirigenten. Ein kurzer Einblick in seine Fähigkeiten ist für das geschulte Auge aber ausreichend, um seine wahren Qualitäten auszumachen. Er kann aus jedem Spieler das volle Potentiell schöpfen, beherrscht den Taktstock wie kaum ein anderer und verleiht jedem Stück daher einen ganz besonderen Klang, den die Zuschauer auch immer wieder hören wollen. Er respektiert jeden Musiker, jede Note und ist daher auch sehr rücksichtsvoll zu den Leuten, wenn er mit ihnen spielt. Inzwischen konnte er auch einiges an Erfahrung sammeln und tritt daher immer sehr souverän auf, ohne sich von Ungereimtheiten großartig beirren zu lassen. Selbst wenn ein Spieler in seiner Oper sein eigenes Spiel verändert, ist er dazu in der Lage, alle anderen Instrumente binnen kürzester Zeit daran anzupassen, sodass solche Veränderungen für den Zuschauer nicht erkennbar sind.

Schon damals war Stresemann ein Lustmolch, der lieber den Mädchen hinterher gerannt ist, als sein Spiel zu verbessern. Damals spielte er noch Piano, aber nicht mit wirklich viel Hingabe, weswegen er auch nicht wirklich auffiel. Bis ihn eines Tages Minako Momodaira, die beste Pianistin seiner Schule, die zu dieser Zeit schon sehr bekannt war, auf sein Talent ansprach. Dabei bezog sie sich aber nicht auf sein Pianospiel, sondern viel eher auf seine Fähigkeiten als Dirigent. Er verliebte sich auf den ersten Blick in sie und übte deswegen unermüdlich, um sie nicht aus den Augen zu verlieren; da sie zu der Zeit schon sehr bekannt war, musste auch er etwas Vorzeigbares haben, um sich an ihre Seite gesellen zu können. Nachdem ihre Finger von einer Krankheit befallen wurden und sie nicht mehr spielen konnte, ging sie zurück nach Japan. Auch heute noch, nach 45 Jahren, ist die Bindung zwischen den beiden noch innig, zwar sind keine Gefühle mehr im Spiel, aber für sie reist Stresemann gerne von Europa nach Japan.


Quelle: www.anisearch.de/character/25002