Tenjin

Tenzing war damals erst 10 Jahre alt, als er seine Heimatstadt Xi’an verließ und nach Tibet zog. Zwei Monate zuvor war seine Mutter verstorben, weshalb er sich an Nawang wandte, um ihm bei der Suche nach seinem Vater Lapka zu helfen, der schon seit vielen Jahren alleine in der Steppe lebte. Das letzte Mal, als er seinen Vater gesehen hatte, war er noch ein Säugling, darum konnte er sich nicht einmal mehr an sein Aussehen erinnern. Als er bei seinem Vater eintraf, wollte er ihn eigentlich fragen, warum er nicht da war, als seine Mutter krank wurde, doch ihm fehlte der Mut dazu. Weil sein Vater ein Arzt war, glaubte er, dass er sie hätte retten können.

Vor seiner Abreise schenkte ihm seine Mutter ihre Flöte, die einen besonderen emotionalen Wert für sie hatte. Darauf hat sie immer ein ganz bestimmtes Lied gespielt. Sie bat ihn, es für sie zu spielen, woraufhin er sagte, dass er es jeden Tag üben wird, bis es ihr wieder besser geht.

Sein Vater übertrug ihm schon wenig später die Aufgabe, die Schafe alleine zu hüten. Er meinte, er müsse lernen, selbstständig zu werden. Er dürfe sich nicht auf andere verlassen und müsse lernen, auf seinen eigenen Füßen zu stehen. Mit der Zeit nervten ihn die Schafe, er fand das Essen widerlich und sein Vater war kaum da. Zudem wurde er von den anderen Kindern mit Steinen beworfen. Er hielt das Leben dort langsam nicht mehr aus.

In der Steppe traf er jedoch auf die Tibetdogge Doogee Yongzhi, die sein bester Freund werden sollte. Dieser trug nach seinem Kampf gegen Nari schwere Wunden davon. Von Norup, dem einzigen Kind in seinem Alter, das sich mit ihm angefreundet hatte, bekam er eine Medizin, die Doogee Yongzhi dabei helfen sollte, wieder auf die Beine zu kommen. Der Hund war jedoch aggressiv. Er kannte weder die Leute im Dorf noch das Umfeld. Er vertraute niemandem. Als Tenzing auf der Flöte seiner Mutter spielte, beruhigte der Hund sich wieder.



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