Space Dandy
-Boobies, boobies, boobies and BUTTS!-
Das lange Warten, das gar nicht so lange war hat ein Ende: Shinichiro Watanabe präsentiert uns seinen Space Dandy. Ist er wie Cowboy Bebop, wie Samurai Champloo oder was ganz anderes und viel besser? Na ja, ich würd einfach sagen: Space Dandy ist „dandy, Baby!!!“.Dandy ist ein wilder Trip man kann zweifelsohne sagen, dass Dandy das durchgeknallteste ist, was man von Watanabe je gesehen hat. Vielleicht war ihm Kids on the Slope zu normal, so dass er uns nun Cowboy Bebop auf Speed bringen möchte?! You never know. Aber das Ergebnis ist eine abgefahrene Erfahrung.
Die Serie kommt sehr stylisch rüber und gleichzeitig sowas von over the top, dass es jede Sekunde Spaß macht die Geschehnisse auf der Bildfläche aufzusaugen. Irgendwo passiert immer etwas witziges, ist es was abgefahrenes zu sehen und alles dreht sich für ihn um „boobies and butts“. Dandy ist ein alter womanizer dem es mehr um Popöchen geht als alles andere und der es sich zur Aufgabe gemacht hat alles „Boobies“- Restaurants des Universums zu bereisen. Klingt wie eine HOOTERS-World Tour und das ist es auch. Nur, dass er nebenbei noch Alien Hunter ist – aber wirklich nur so nebenbei. Und so versprüht Space Dandy sehr viel Humor und Ironie. Nicht zuletzt natürlich durch das Design, die abgefahrenen Figuren und Aliens sondern auch durch den trockenen Erzähler, der mit einer riesen Portion fast schon britischen Humor daher kommt.
Die 13 Folgen fliegen an einem nur so vorbei. Leider aber ohne eine größere Storyline. Immer wieder denkt man, nun passierts, gleich setzt eine fortlaufende Geschichte ein. Doch stattdessen bekommt man 13 unabhängige Folgen, die allesamt für sich stehen. Sie zeigen einem wie surreal die Reise von Dandy, seinem R2-D2 Verschnitt QT und dem zugelaufenen Copiloten Meow ist. Dabei legt sich BONES mächtig ins Zeug, experimentiert und überrascht einen immer wieder mit durchgeknallten Animationen und Aliendesigns.
Das Figurendesign selbst ist nicht jeder Manns Sache. Dandy ist über jeden Zweifel erhaben und einfach die coolste Sau in Space, doch mit den einen oder anderen Gestalten muss man erst mal klar kommen. FÜr mich sind QT und Meow mitlerweile absolut genial, doch musste ich mich auch an sie etwas gewöhnen.
Und so hat die englische Synchro, die zeitgleich mit dem japanischen Original ausgestrahlt wurde, bei mir auch nicht 100% Freude versprüht. Ian Sinclair passt zwar gut zu Space Dandy, doch Alison Viktorin haben sie für QT einen so komischen Röhreneffekt auferlegt, dass sie einfach nur stellenweise nervend ist. Sehr schade, denn QT bietet viel Potential und hier verschenkt Funimation einiges. Joel McDonald gefällt mir als Meow und bietet Grund für einige Schmunzler. Famos ist aber R.B. Elliot als Erzähler. Unglaublich wie oft ich lachend da saß nur weil er wieder furztrocken einen genialen Kommentar rausgehauen hat.
Der Sound ist allerdings durch die Bank hinweg klasse. Ein typisches Watanabe Opening macht schon Lust auf mehr – auch wenn es teils stark an Michiko und Hatchin erinnert aus irgendeinem Grund. Die Musik fetzt und knallt an den richtigen Stellen und auch die Soundeffekte sind fantastisch.
Rewatch-Potential:
Dadurch dass es keine richtige Story gibt kann man sich getrost die besonders guten Folgen immer wieder anschauen. Es sind einige dabei, die einem echt die Tränen vor Lachen ins Auge treiben, doch es gibt auch ein paar Stinkerfolgen, die einfach nicht noch mal geschaut werden müssen.
Fazit:
Die erste Staffel von Space Dandy ist erfrischend und ernüchternd zugleich. Bietet es doch mal etwas völlig neues fehlt einem einfach eine gute Geschichte, die sich über mehrere Episoden hinzieht und beweist, dass man auch eine epische Geschichte um den sympathischen Playboy Dandy erzählen kann. Es bleibt abzuwarten was bald in Staffel zwei passiert. Bis dahin ist diese Staffel für zwischendurch echt eine schöne Abwechslung.