Anspruch: | 8 |
Action: | 0 |
Humor: | 4 |
Spannung: | 6 |
Erotik: | 2 |
Was ist für Eltern schlimmer als zu hören, dass ihr Kind homosexuell ist?Richtig, wenn sie herausfinden, dass ihre Kinder sich in einander verliebt haben...also Geschwisterliebe.
Ja, und genau dies ist das Thema dieses Animes!
(Nicht falsch verstehen, ich hab nix gegen Homosexuelle^^).
Als ich mir die Inhaltsangabe von
Koi Kaze durchgelesen habe, war ich erstmal ziemlich verwirrt, da ich mir nicht vorstellen konnte, wie man daraus eine gute Geschichte basteln sollte...
Aber bereits nach der ersten Episode wurde ich eines Besseren belehrt:
Koikaze bietet alles,was das Herz eines Drama-fans benötigt und durch die Erzählweise und die Charaktere verliert der Anime nie an Spannung.
Das Interessanteste ist jedoch trotzdem das wirklich heikle Thema des Animes, dass mich in jeder Folge zum Nachdenken angeregt hat.
StoryWie gesagt, der Anime behandelt das Thema Geschwisterliebe beziehungsweise indirekt Inzest...
Der Einstieg ist recht einfach erklärt:
Koushiro ist ein 27-jähriger Mann, der eines Tages in einem Zug ein Mädchen trifft, sich auf irgendeine Weise mit diesem verbunden fühlt und in ihrer Gegenwart eine Art Wärme empfindet.
Das Mädchen heißt Nanoka und ist eine 15-jährige Schülerin.
Später trifft er sie während seiner Arbeitszeit nochmal und sie gehen gemeinsam auf einen Freizeitpark.
Sie lassen sich in einem Riesenrad nieder und man erfährt, dass beide gerade erst einen Tiefschlag in Sachen Liebe erfahren haben: Er wurde von seiner Freundin für einen Anderen verlassen und sie hat einen Korb von ihrem Angebeteten bekommen.
Koshiro lässt seinen Gefühlen freien Lauf und wird von Nanoka getröstet.
Als sie gegen Abend den Park verlassen stellt sich heraus, dass sie beide auf die selbe Person gewartet haben: Ihren Vater.
So stellt sich heraus, dass beide Geschwister sind.
Im Laufe der Geschichte wird die Entwicklung der stärker werdenden Gefühle zwischen den beiden geschildert. Dabei ist der Aufbau Handlung durchaus interessant und sorgt für eine gewisse Spannung, was mich jedoch gestört hat ist das meiner Meinung nach etwas zu "einfache" Ende der Geschichte...
CharaktereDennoch überzeugt Koi Kaze mit den Charakteren. Diese sind überaus authentisch und haben einen hohen Wiedererkennungswert haben. Bis auf einige unwichtige Nebencharaktere habe ich eigentlich alle in mein Herz geschlossen und es tat mir jedesmal innerlich weh, wenn ich sehen musste, wie Koushiro und Nanoka sich zueinander hingezogen fühlten, aber ihrem Drang nicht nachgeben durften...
An dieser Stelle möchte ich besonders die Hauptfigur Koushiro erwähnen:
Er tat mir besonders Leid, da er durch seine Art bedingt immer den coolen, starken und harten Kerl darstellen muss. Genau so ist er auch im Anime dargestellt sehr breit und groß eben.
Leider wirkt es dadurch teilweise manchmal sogar komisch, wenn er einen Gefühlausbruch hat und weint...weil es einfach nicht passt!
Durch sein Alter bedingt, die herrschenden Gesellschaftsnormen und seiner Verantwortung als Großer Bruder und seinen Eltern gegenüber ist er zusätzlich gezwungen seine Gefühle für seine Schwester zu unterdrücken.
Dies ist angesichts ihres Wesens und ihrem Erscheinungsbild aber dermaßen schwer...
Nanoka ist im Anime wirklich nahezu unwiderstehlich süß und als Zuschauer konnte ich ihren Bruder nur zu gut verstehen - Ich hab mich sofort in sie verliebt^^. Auffällig war dabei, dass sie immer andere Frisuren trug und dennoch gut aussah.
Was ich aber etwas komisch und teilweise auch störend fand war, dass Nanoka meiner Meinung nach vielmehr wie 12 als wie 15 aussah, und Koushiro im Gegensatz wie 30!
Ich weiß nicht, ob es Absicht der Autoren war, um die Zuschauer abzuschrecken...bei mir hat´s jedenfalls gewirkt^^
AnimationTechnisch gesehen ist Koi Kaze nicht unbedingt ein Meisterwerk, obwohl es noch gar nicht soo alt ist. Ab und zu stocken die Bewegungen der Charaktere oder sind bei Darstellung aus der Ferne ungenau gezeichnet bzw. sehen anders aus...
Dennoch, gibt es andere Stärken:
Die Hintergründe sind genau an die Stimmung und meist auch an die jeweilige Situation der Charaktere angepasst: So fliegen Kirschblüten in einer farblich heiteren Umgebung, wenn sich Koushiro und Nanoka näher kommen, und es regnet, untermalt von Grau- und Blautönen, wenn es zwischen ihnen Streit gibt.
MusikJa, die Hintergrund-Musik ist nicht gerade vielfältig und eher schlicht, aber dennoch passend.
Meist wird durch traurige, leise Solo-Klavierklänge untermalt, die immer zur jeweiligen Situation passen.
Wird die Stimmung mal intensiver, wird auch stärker in die Tasten gehauen.
Es fällt einem auf, dass jede Stimmung ihre eigene Melodie hat, die im Anime auch immer entsprechend wiederholt wird.
Besonders die, die gespielt wird, wenn die zwei sich näher kommen hat mir sehr gefallen.
Daher: Hoher Einprägungsfaktor!
Meinung zum Thema GeschwisterliebeJaja, ich bin jetzt bestimmt wieder der Buhmann, aber hört mit erstmal zu:
Hier haben alle so negativ über das Thema geredet, also will ich auch mal eine (ansatzweise) Gegenmeinung bringen.
Ich bin jetzt nicht so, dass ich sag ihr müsst alle Inzest mit euren Geschwistern treiben. Naklar ist Geschwisterliebe nichts Gutes und man sollte es seinen Eltern nicht antun, weil man es ihnen schuldig ist für all das was sie für uns tun, aber Liebe ist Liebe. Und was soll Man(n) dagegen tun? Man kann seine Gefühle nicht einfach abstellen, auch wenn man das will! Ja, jetzt kommt "perverses Schwein" oder so...
Aber hört mal: Früher war Inzest was normales, besonders in Adelsfamilien, da hat man teilweise sogar Kinder mit seinen Eltern gezeugt...Ok ein etwas hartes Beispiel, aber musste sein.
Ich will das jetzt nicht anpreisen oder so. Fakt ist nur, dass Koushiro seine Schwester erst nach mehreren Jahren wieder gesehen hat und sie praktisch nicht kannte, sie also praktisch eine Fremde war.
das ist was anderes als wenn man seine ganze Kindheit mit seiner Schwester verbringt.
Ich weiß wovon ich rede: Ich habe selbst eine 4 Jahre jüngere Schwester und ich würde NIEMALS etwas mit ihr anfangen. Einfach weil ich mich nicht in sie verlieben könnte, sie praktisch "uninteressant" finde, da man sie sein ganzes leben gekannt hat. Ich hoffe ihr versteht jetzt,was ich mein.
Was ich damit sagen will: wenn man den Anime anschaut, sollte man auch versuchen den Hauptcharakter und seine Probleme und Zweifel zu verstehen. Man sollte nicht von vornherein mit dem Vorurteil heran gehen, dass er etwas Schlechtes tut, sonst kann man den Sinn der Geschichte nicht erfassen.
Fazit:
Es lohnt sich für jeden Animefan Koi Kaze anzusehen. Es kommt zwar nicht an Größen des Genres wie KGNE oder Kanon 2006 ran, aber ich würde es jedem Dramafan empfehlen.
Auch der Rewatch Wert ist groß, da man sich so wieder in die Lage von Koushiro versetzen kann und natürlich Nanoka wieder sieht XD
Aber hier noch eine Warnung:
Wer hier einen Anime erwartet, bei dem er einen Schicksalsschlag nach dem anderen erwartet ist hier fehl am Platz. Es handelt sich zwar um ein Drama, aber es ist nie so, dass man einen Schlag in die Magengrube erlangt. Dahingehend ist Koi Kaze eher zurückhaltend...Also,was für solche, denen KGNE zu hart ist^^
Außerdem wusste ich teilweise nicht ob ich mich freuen oder ärgern sollte, wenn die zwei sich näher gekommen sind ;)
Es entstand immerwieder das Gefühl der wohligen Wärme, die man von einem Romance-Anime erwartet und wo man sich wünscht: "Jetzt küss sie doch verdammt!!!" oder "Endlich sind sie zusammen" usw.
Das was eine Liebesgeschichte eben ausmacht.
Umso schwerer fiel es mir dann gleichzeitig zu beachten, dass es sich bei der Beziehung um etwas "Unmoralisches" handelt.
Dennoch:
Wer eine Abwechslung hinsichtlich Dramenszenarios haben will, der sollte sich auf jedenfall Koi Kaze ansehen.PS: Das ist mein erstes Kommi, also bitte seid nachsichtig mit mir.