Nodame Cantabile: Finale (2010)

Zum Finale fährt Nodame Cantabile noch einmal alle Geschütze auf und hat aus den Fehlern der vorangegangenen Staffel gelernt. Zwar mit einem ein wenig geringeren Comedy-Anteil, dafür mit mehr Story, bringt dieser Anime die Geschichte rund um Nodame und Chiaki zu einem würdigen Abschluss.


Nodame Cantabile: Paris-Hen hatte zwei Schwächen: Einerseits war die Geschichte mitunter etwas gehetzt und andererseits vernachlässigte man hier eines der Elemente, die diese Serie ausmachen: die Musik. Bei beidem macht es die finale Staffel besser. Die Geschichte hat zwar viel Inhalt unterzubringen, doch wird die Handlung rund erzählt und auch Cliffhanger – sofern es in einer derartigen Serie echte geben kann – sind an den richtigen Stellen platziert. Für alle Musikliebhaber unter dem Publikum kehrt man endlich wieder dazu zurück die Konzert- und Musizierszenen auch im angemessenen Umfang darzustellen und einmal mehr zeigt sich, dass gerade die musikalische Untermalung sicher der Hauptvorteil des Anime gegenüber dem Manga ist und sogar die eine oder andere Gänsehaut vermag man zu erregen.

Was die Handlung an sich betrifft, hier ist diese Staffel vielleicht sogar die beste von allen. Nodames Entwicklung, die ja davor mitunter etwas schleppend vorangegangen ist, kommt hier endlich in Fahrt und es wird verhältnismäßig ernsthaft ihr Zwiespalt zwischen der Liebe zur Musik und der Abneigung gegenüber den Zwängen einer professionellen Musikerkarriere dargestellt. Aber auch auf die anderen Haupt- und Nebencharaktere vergisst man nicht und lässt einen eigentlich bei niemanden enttäuscht zurück. Was die (mitunter) ernsthaftere Handlung an Raum einnimmt, fehlt jedoch beim humorvollen Teil, auch wenn dieser auch hier nicht zu kurz kommt. Alles in allem bleibt aber durch dieses leichte Abgehen von der in meinen Augen Hauptstärke der Serie die erste Staffel noch immer mein Favorit.

Fazit:
Ein Muss für jeden Nodame-Fan, welcher sich dem finalen Teil der Serie bedenkenlos hingeben kann und nicht enttäuscht werden wird.

Nodame Cantabile geht in die letzte Runde - und wie. Es geschieht etwas, dass ich mir sehr erhofft habe. Der Comedy-Anteil wird ist dieser Staffel eher zweitrangig. Vielmehr konzentriert man sich darauf, die wunderbaren Charaktere und ihre Beziehungen weiterzuentwickeln, sie mit Tiefgang zu bestücken und man erzeugt so zum Teil sogar eine sehr melancholische Stimmung.

Dass die Qualität dieses Animes im Bereich Musik für all die anderen Animes, deren Fokus eben wo ganz anders liegt kaum erreichbar ist, war einem schon nach der ersten Staffel klar. Was das Ganze aber noch besser macht, ist wie einem die Emotionalität der Stücke anhand emotionaler Phasen, die die Charaktere durchlaufen nähergebracht wird. Und emotional wird es diesmal wirklich. Ich wurde sehr überrascht, als mir ein Charakter, den vor dieser Staffel eher als nervig empfunden habe, unglaublich sympathisch wurde. Tanya, die vorher eher als jemand dargestellt wurde, der sich gar nicht so richtig für die Musik interessiert, durchlebt eine große Entwicklung. Aber noch mehr beeindruckt hat mich die Phase, in der Rui behandelt wurde. Da wurden wirklich viele tiefgreifenden Gefühle aufgedeckt, was sie mir fast noch sympathischer gemacht hat als Nodame. Aber dass die ja sowieso ein Stern am Charakter-Himmel ist, der heller leuchtet als andere, ist mal sowas von klar.

"Has her strangeness remained unchanged after all this time?" -Yasunori KUROKI 

Nodame hat in dieser Staffel einschneidende Erlebnisse, es gibt Wendungen in der Story, die man nicht erwartet und die den restlichen Verlauf total schleierhaft werden lassen. Es war einfach unglaublich spannend, nachzuvollziehen, was ihr bei all ihren Handlungen durch den Kopf ging und zu überlegen, was ihre Lebenseinstellung genau ausmacht. Sie ist wahrlich ein Charakter wie kein anderer und eine Klasse für sich. Auch Chiaki, der ihr gegenüber immer wieder viel Feingefühl zeigen muss, ist einfach ein toller Charakter. Einziger, aber für mich doch recht großer Schwachpunkt von "Nodame Cantabile": Auch wenn in dieser Staffel nun wirklich große Entwicklungen stattgefunden haben, war sie für mich noch nicht abgeschlossen genug. Am liebsten hätte ich gleich mit der nächsten Staffel angefangen, doch leider gibt es keine nächste. Tja, der nächste Anime, bei dem ich ewig darüber trauern werde, dass keine weiteren Staffeln mehr kommen. Aber zum Glück glaube ich, dass Nodame Cantabile tatsächlich mal einer der wenigen Animes ist, die ich nach einiger Zeit mit Freude rewatchen kann.

Man muss hier ja eigentlich für keinen, der die ersten beiden Staffeln schon gesehen hat, noch eine Empfehlung abgeben. Diejenigen werden sich die dritte Staffel sowieso auch noch ansehen, da bin ich mir recht sicher. Dieser Kommentar ist also eher denen gewidmet, die ihn lesen und die Serie noch gar nicht angefangen haben. Fans romantischer Komödien oder welche die es werden wollen müssen hier einfach zuschlagen. Nur auf klassische Musik darf man nicht allergisch reagieren - lieben muss man sie aber sicher nicht um von Nodame Cantabile begeistert zu werden. Ebenfalls ist die Zielgruppe "weiblich" nicht als absolut anzusehen. Dieser Anime hat ganz locker den Sprung in meine Top 10 der kurzen Serien geschafft und zählt nun ganz klar zu meinen aktuellen Favoriten.