Oblivion Island: Haruka and the Magic Mirror (2009)

Hottarake no Shima: Haruka to Mahou no Kagami / ホッタラケの島 -遥と魔法の鏡-

Allemand Rezensionen – Haruka und der Zauberspiegel

Ce sujet contient des critiques courtes et longues sur le Anime « Oblivion Island: Haruka and the Magic Mirror » et n’est en aucun cas le bon endroit pour des discussions générales ! Chaque message doit être une critique indépendante que tu as écrite toi-même. Chaque critique doit couvrir certains aspects essentiels : l’intrigue, les personnages et une conclusion personnelle. N’hésite pas à commenter les critiques existantes en utilisant la fonction de commentaire.
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Avatar: Pilop
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#1
Haruka im Wunderland. Nicht nur das Setting eines Mädchens, das ungewollt in ein gar wundersames Land gezogen wird, erinnert an den Literaturklassiker und dessen bekannte Disney-Adaption. Ein Familienfilm, der durchgehend unterhält, aber letztendlich zu wenige eigene Akzente setzt.


„Disneyfilm“ ist für mich hier wirklich kein schlechtes Schlagwort um Hottarake no Shima aka Oblivion Island zu beschreiben. Viele klassische Merkmale sind vorhanden: Jugendliche Heldin, getreuer, tierartiger Begleiter, knuffige Sidekicks, böse Widersacher, die man auch auf den ersten Blick als solche erkennt und natürlich noch die kind- und familiengerechten Botschaften. Klingt jetzt vielleicht ein wenig kitschig und langweilig, doch unterhält der Film eigentlich von Anfang bis Ende gut und verliert nie seine Spannung. Die Welt, die einem präsentiert wird, ist nett umgesetzt, alles besteht aus den vergessenen Dingen der Menschen, die hier oft zweckentfremdet wiederverwertet werden, was einem immer mal wieder ein Grinsen entlockt und seinen eigenen, märchenhaft-skurrilen Charme hat. An Skurrilität stehen auch die Charaktere um nichts nach, die teilweise schon fast an Tim Burton erinnern würden, würde es ihnen nicht an der für ihn typischen Morbidität fehlen. Die obligatorischen moralischen Botschaften sind wenig überraschend nicht wirklich originell und konzentrieren sich auf Freundschaft und vor allem den Wert der Familie, wirken aber auch nicht aufgesetzt und können in ihrer Darstellung durchaus auch nahe gehen.

Alles in allem muss ich aber leicht relativierend sagen, dass der Funke hinsichtlich Geschichte und Welt nicht völlig überspringen will. Was fehlt ist das Quäntchen Originalität bzw. Detailverliebtheit, das das Szenario wirklich von anderen Fantasywelten abheben würde. So gefällt einem zwar was man sieht, aber es begeistert nicht und bleibt wohl auch nicht so lange in Erinnerung. Es verbleibt bei einem Familienfilm, den man zum einmaligen Anschauen sicher empfehlen kann, der aber wohl keinen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.

In technischer Hinsicht ist natürlich der Umstand eines CG-Films interessant. Mein Fazit würde hier lauten: Ich habe schon Besseres gesehen, aber auch Schlechteres. Die Menschen wirken hinsichtlich Aussehen (nicht Bewegung) ein wenig puppenhaft, was bei den phantastischen Wesen allerdings weniger der Fall ist. Ansonsten ist die Welt an sich gelungen umgesetzt, wenn auch mehr Texturen sicher kein Fehler gewesen wären. Bei den Hintergründen geht man oft von 3D ab und greift auf Gezeichnetes zurück, was überraschenderweise auch funktioniert.
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Avatar: Asane
Editeur
#2
Obwohl »Hottarake no Shima« ein 3D-Film ist, bringt er das fertig, was einen modernen Anime auszeichnet: Die Charaktere für echt, glaubwürdig und authentisch zu halten, ihnen uneingeschränkt Empathie entgegenzubringen, als hätte man ein Live-Action-Titel vor sich. Natürlich greift er altbekannte Elemente auf (Alice im Wunderland) und verhält sich wie ein westlicher Animationfilm (Pixar), vor allem im Timing der Action und im Humor, birgt aber immer noch genügend typisch Japanisches, sowohl im Charakterdesign, wo man endlich mal den Eindruck hat, tatsächlich ein japanisches Gesicht zu sehen (»Pupipoo« fällt mir da als weitere Ausnahme ein), als auch in typisch japanischen Tugenden und Botschaften.

All den Dingen, die abhanden gekommen sind oder die vergessen liegengelassen wurden, aus welchen Gründen auch immer, stehen zwei Möglichkeiten offen: sie (resp. ihre Kami) landen entweder im Himmel (also ähnlich wie in »Zettai Shounen«) oder in der Hölle. Die Hölle hier ist eine Art Isekai, die Insel der vergessenen Dinge, in welchem von knuddeligen Fabelwesen vorbildliches Recycling betrieben wird. Ein zweites Leben ist den Dingen beschieden, gern mal mit sehr fantasievoller Spezialnutzung, wie etwa auch in "Flushed Away" zu sehen, in der Stadt der Kanalratten.

Der Film beginnt mit einer groß angelegten Rückblende aus dem Leben der kleinen Haruka mit ihrer Mutter. Das Buch, aus dem sie gerade die Legende vom Fuchs, der verlorene Dinge zurückbringt, vorliest, ist sehr märchenhaft illustriert, wie in einem Ausklappbuch. Musikalisch nüchtern und bescheiden begleitet von einem Solo-Fagott, das noch nicht die dramatischen Höhen und Tiefen ahnen lässt, die in diesem musikalischen Motiv verborgen liegen.

Angekommen in der Jetztzeit, hat die größer gewordene Haruka ihre beste Freundin Maho zu Besuch. Nicht nur das Aussehen, auch das Gespräch stellt unmissverständlich klar, daß sich beide dick in der Pubertät befinden, was sich auch in einer ausufernden Manga-Bibliothek niederschlägt. Sie reden über das Thema Verlust und über Dinge, an die man sich nicht mehr erinnert, und bei der Gelegenheit fragt sich Haruka, wo wohl der Handspiegel abgeblieben sein mag, den sie früher mal von ihrer Mutter geschenkt bekommen hat.

Abends macht sie sich auf zum Fuchsschrein, wo sie früher schon um die Rückgabe ihrer Mutter ("o-inari-sama, kaasan o kaeshite kudasai") gebeten hat. Verlorene Menschen kann man nicht zurückbringen, aber vielleicht ja einen Handspiegel? Also opfert sie ein Ei und wartet. Wird schläfrig und ist mit einem Male hellwach, als sie eine seltsame Gestalt etwas wegtragen sieht. Neugierig nähert sie sich der Stelle, wo das Wesen verschwunden ist, und findet sich – wie einst Alice – plötzlich ganz woanders wieder.

Ab hier überschlagen sich die Dinge, ähnlich wie in den Pixar-Filmen, sie lernt eine fremdartige Welt kennen, die aussieht wie 'Gaudi meets Hundertwasser'. Phantastisch und farbenfroh, als hätte Studio 4°C daran mitgewirkt. Selbstverständlich freundet sie sich auch mit Teo an, dem dreisten Dieb, der den Begriff "liegengelassen" (hottarake) recht großzügig interpretiert.
Dieser weiträumig angelegte Abenteuerteil ist sehr unterhaltsam geraten, mit schönen Wechseln von Action und ruhigeren Szenen, viel angenehmem Humor, der immerhin keine Peinlichkeitsschranken einreißt, und ausreichend suspekten Typen, die die Bemühungen der beiden, die Herkunft Harukas aus der Menschenwelt zu verbergen, nachhaltig gefährden. Denn natürlich darf sie sich nicht als Mensch zu erkennen geben, das gehört hier zu den Standard-Tropen, genauso wie ein ordentlicher Antagonist, der ewig zu frieren scheint, sowie eine erstaunliche Reihung unglaublicher Zufälle, wie sie nur den Guten zusteht und die sie auf die richtige Spur führen.

Was ebenfalls diesen Tropen zuzurechnen ist, sind die irren Verfolgungsfahrten im Rahmen der Bemühungen, den bösen Baron von seinen bösen Plänen abzuhalten ("Erlangung der Weltherrschaft" oder so), wo eine fantastische und dramatische Entwicklung stets von einer noch fantastischeren getoppt wird, bis es den Film endgültig aus der Kurve trägt. Aber immerhin: einige Fragen werden beantwortet. Z.B. nach dem Sinn der Müllanhäufung ("Wir können nicht wie ihr Sachen herstellen"), oder warum der Spiegel so unglaublich wichtig ist für den Baron ("Der Spiegel besitzt die Kraft der Götter") – was aber das Skript nicht davon zurückhält, solche Regeln zu brechen, wenn's drauf ankommt.

Aber bis dahin hat der Film bereits derart Charme aufgebaut, daß sich die Suche nach Logikbrüchen quasi von selbst verbietet. Natürlich stemmen sie sich alle gemeinsam mit der Kraft der Freundschaft gegen das Böse, das an der eigenen Desorganisation scheitert. Soviel, glaube ich, darf verraten werden. – Nach ihrem aufreibenden Abenteuer steht Haruka wieder vor dem Schrein, und daß seither keine Zeit verstrichen sein soll, gehört ebenfalls zu den Standard-Tropen dieses Genres.



Diesem Film gelingt es, enorm viel Charme und Atmosphäre zu produzieren, und den wesentlichen Anteil daran hat die Heldin, die keineswegs heldenhafte Züge zeigt und auch sonst nicht perfekt ist, sondern auch mal patzig und kurz angebunden ihren Vater am Telefon anblafft.
Wenn das Design der Figuren nicht von der Handlung ablenkt, könnte das als Indiz gewertet werden, daß man da wenig falsch gemacht hat. Für meine Ansprüche halte ich das 3D für durchaus gelungen, nicht so sehr, was die Detailtreue betrifft, sondern mehr die Ausarbeitung der Persönlichkeiten: Mimik, Gestik, charakteristische und vor allem realistische Bewegungen – wie hier, wo Haruka auf dem Bett rumrutscht. Auch wenn die Gesichter aussehen mögen wie Püppi, sind Hände und Arme doch recht gut und ausdrucksvoll getroffen. Sehr zu dem eigenen Charme dieses Animes trägt auch der Umstand bei, daß die Hintergründe nicht auch in 3D modelliert, sondern gezeichnet sind. Was übrigens sehr gut zusammenpasst.

Hätte es der Film nicht derart gnadenlos übertrieben mit dem Endkampf, dem Endkitsch und der Schlussapotheose, es gäbe keinen Grund, mich vor der Höchstbewertung zu drücken.
La dernière édition du sujet a eu lieu le 14.04.2024 01:13.
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