Wenn man sich zumindest ein bisschen mit Animes auseinandersetzen will oder wirklich ein großer Fan von diesen ist, dann sollte bzw. muss man >Neon Genesis Evangelion< sehen. Diese Serie gilt ja inzwischen als DER Klassiker und hat damals extrem hohe Wellen geschlagen. Dies hat auch seinen Grund, den von der Qualität her gehört dieser Anime zu den Besten überhaupt.
Animation:
Da die Serie aus den 90zigern stammt sollte man keine großartigen CGI-Effekte oder ähnliches erwarten. Zumindest sind die sämtlichen Zeichnungen größtenteils sehr gelungen und bisweilen auch äußerst detailliert. Damals muss das ganze wirklich sehr hochwertig gewesen und auch nach heutigen Maßstäben sieht alles hier nicht schlecht aus. Auch die Bewegungen kommen gut rüber und während der Kämpfe gibt es wenige bis eigentlich fast überhaupt keine Standbilder.
Beim Design habe ich ein eher geteiltes Empfinden. Während manche der Fluggeräte, Tokio-3 und die Zentrale von NERV noch sehr interessant gemacht wurden, gefielen mir die Evangelions (die >Roboter<) nicht wirklich – musste EVA-01 unbedingt dieses grässliche Lilia haben? Auch ein paar der Engel kommen etwas merkwürdig rüber.
Musik:
Das Opening ist ja weltbekannt und ich brauche dazu auch vermutlich nicht mehr allzu viel zu sagen. Durch ein wenig Internetsucherei werdet ihr es schon irgendwo finden. Das Ending ist ebenfalls mit einem sehr stimmigen Oldie belegt.
Tja beim restlichen Soundtrack habe ich wie oben ein eher gemischtes Verhältnis. Bei den Kämpfen und so einigen anderen Passagen bekommt man im Grunde ein zwar passendes aber nicht allzu außergewöhnliches Gedudel vorgesetzt. Bei anderen Szenen ist die Musik dagegen außergewöhnlich, was ihr mit krank bis verstörend gleichsetzen könnt. Wenn man sich diese Scores dann einzeln anhört, läuft einem schon ein kalter Schauer über den Rücken. Auch die an einigen Stellen eingespielte klassische Musik macht ihren Job.
Charaktere:
Also vom psychologischen her ist die Serie eine wahre Pracht. Sehr realistische und vor allem tief gehende Personen, auch wenn man dies am Anfang nicht vermutet.
Shinji (gewissermaßen der Hauptheld) beispielsweise muss sich immer wieder von irgendwelchen Leuten den Begriff >Emo< gefallen lassen. Er kapselt sich von der Außenwelt ab um nicht verletzt zu werden und hat ein eher angespanntes Verhältnis zu seinem Vater.
Rei kommt dagegen sehr mysteriös und auch nicht wirklich menschlich rüber und man erfährt erst spät was ihre Rolle im Ganzen ist.
Asuka: Sie gefiel mir noch am besten mit ihrem aufbrausenden Charakter. Sie will sich um jeden Fall beweisen, leidet dann aber später darunter nicht an Shinji heranzukommen.
Das waren die drei Piloten der Evangelions und mit den kurzen Beschreibungen habe ich nur die Spitze des Eisbergs angekratzt. Auch die restlichen Personen in der Serie haben äußert kaputte Persönlichkeiten. Man sollte aber sagen, dass die meisten nicht wirklich sympathisch rüberkommen und dies vermutlich auch beabsichtigt war.
Die gesamte Charakterentwicklung geht sehr realistisch und deswegen auch sehr langsam voran. Es gibt hier also keine plötzlichen hundertachtzig Grad Wendungen wie wo anders. In der Hinsicht kann ich nur mein Lob aussprechen, auch wenn aus Konsequenz daraus in der Serie so einige Momente da sind, die doch etwas auf den Zeiger gehen (beispielsweise Shinjis verdammte Unentschlossenheit!)
Inhalt:
Hier hat man sich so richtig ausgetobt. Während die erste Hälfte wie eine sehr gute Mecha-Serie wirkt, mit manchmal wirklich grandiosen Kämpfen und einem himmlischen Humor, kommt dann plötzlich ein Bruch und das Ganze wird düsterer, brutalter und erreicht einen hohen anspruchsvollen Grad.
Die gesamte Serie ist nämlich mit allerhand christlichen und jüdischen Symbolen vollgestopft und philosophisch, psychologisch und poetisch wird so einiges aufgefahren.
Man sollte sich wirklich ein wenig über so ein paar Religionen informieren bevor man diesen Anime guckt und so einige Sachen die hier präsentiert werden stehen nicht einem in den gängigen heiligen Schriften (>Lilith< musste ich beispielsweise googeln um überhaupt zu wissen, was das ist).
Ich werde hier nicht versuchen die Story – hierbei sollte man übrigens auf das >Genesis< im Namen achten – irgendwie hier zu interpretieren. Dies haben schon viele besser gemacht und konnten es auch wesentlich geschickter formulieren. Ich habe übrigens so einige Versionen zum Inhalt bereits gehört und was die Leute darüber denken.
Was weiterhin vorkommt ist ein im Grunde perfektionierter Mindfuck (oder hier eher Mindrape). Man bekommt so einige Male sehr surreale und perfide Bilderfluten vorgesetzt, unterstützt mit passendem Sound und Monologen und Dialogen der Charaktere. Dabei fühlt sich das Gehirn oft so an als hätte es jemand in einen Mixer geworfen.
Besonders gegen Ende – letzten beiden Episoden - der Serie bekommt man einen extremen Bilderrausch vorgesetzt bei dem man sich bisweilen fragt: >Was passiert hier zu Hölle verdammt?<. Was hier vonstattengeht, kann ich nicht mit normalen Worten beschreiben. Das Ende ist dagegen zwar in Ordnung, aber dennoch sehr offen ausgefallen. Gewissermaßen nach diesem Motto: Streng deine Fantasie an, Freundchen und denkt dir den Rest selbst. Und wenn du schon dabei bist, dann kauf dir ein Buch über Religionswissenschaften und lerne etwas über Esoterik. War für mich nicht sehr befriedigend.
Deswegen sollte man UNBEDINGT auch den Film >End of Evangelion< noch dranhängen. Hier kommt eine alternatives Ende und auch sonstist der Streifen mehr als nur grandios.
Auch hier gibt es einen Bilderrausch der alle Gesetze von Raum und Zeit sprengt und wesentlich epischer daherkommt und extrem aufwühlend ist. Sowas sieht man wirklich nicht alle Tage, glaubt mir.
Tja und dann kam die Schlussszene (zusammen mit dem letzten Wort)… so was Verstörendes hab ich selten gesehen und es sorgte für ein äußerst ungutes Gefühl in meinem Inneren. Ich habe noch Wochen später darüber nachgedacht.
Fazit:
Ein Meisterwerk. Ein verstörendes, aufwühlendes und bisweilen auch wirklich krankes Meisterwerk, das es in der Form kein zweites Mal gibt.
>Neon Genesis Evangelion< ist ungeheuer beeindruckend und intensiv. Beim Schauen prasseln tonnenweise viele Eindrücke auf einen ein, dass man kaum mit der Verarbeitung hinterherkommt. Auch vom Inhalt her ist der Anime einzigartig.
Wie gesagt: Diese Serie ist Pflichtprogramm für Animefans und hat bis heute den japanischen Zeichentrick geprägt.
Animation:
Da die Serie aus den 90zigern stammt sollte man keine großartigen CGI-Effekte oder ähnliches erwarten. Zumindest sind die sämtlichen Zeichnungen größtenteils sehr gelungen und bisweilen auch äußerst detailliert. Damals muss das ganze wirklich sehr hochwertig gewesen und auch nach heutigen Maßstäben sieht alles hier nicht schlecht aus. Auch die Bewegungen kommen gut rüber und während der Kämpfe gibt es wenige bis eigentlich fast überhaupt keine Standbilder.
Beim Design habe ich ein eher geteiltes Empfinden. Während manche der Fluggeräte, Tokio-3 und die Zentrale von NERV noch sehr interessant gemacht wurden, gefielen mir die Evangelions (die >Roboter<) nicht wirklich – musste EVA-01 unbedingt dieses grässliche Lilia haben? Auch ein paar der Engel kommen etwas merkwürdig rüber.
Musik:
Das Opening ist ja weltbekannt und ich brauche dazu auch vermutlich nicht mehr allzu viel zu sagen. Durch ein wenig Internetsucherei werdet ihr es schon irgendwo finden. Das Ending ist ebenfalls mit einem sehr stimmigen Oldie belegt.
Tja beim restlichen Soundtrack habe ich wie oben ein eher gemischtes Verhältnis. Bei den Kämpfen und so einigen anderen Passagen bekommt man im Grunde ein zwar passendes aber nicht allzu außergewöhnliches Gedudel vorgesetzt. Bei anderen Szenen ist die Musik dagegen außergewöhnlich, was ihr mit krank bis verstörend gleichsetzen könnt. Wenn man sich diese Scores dann einzeln anhört, läuft einem schon ein kalter Schauer über den Rücken. Auch die an einigen Stellen eingespielte klassische Musik macht ihren Job.
Charaktere:
Also vom psychologischen her ist die Serie eine wahre Pracht. Sehr realistische und vor allem tief gehende Personen, auch wenn man dies am Anfang nicht vermutet.
Shinji (gewissermaßen der Hauptheld) beispielsweise muss sich immer wieder von irgendwelchen Leuten den Begriff >Emo< gefallen lassen. Er kapselt sich von der Außenwelt ab um nicht verletzt zu werden und hat ein eher angespanntes Verhältnis zu seinem Vater.
Rei kommt dagegen sehr mysteriös und auch nicht wirklich menschlich rüber und man erfährt erst spät was ihre Rolle im Ganzen ist.
Asuka: Sie gefiel mir noch am besten mit ihrem aufbrausenden Charakter. Sie will sich um jeden Fall beweisen, leidet dann aber später darunter nicht an Shinji heranzukommen.
Das waren die drei Piloten der Evangelions und mit den kurzen Beschreibungen habe ich nur die Spitze des Eisbergs angekratzt. Auch die restlichen Personen in der Serie haben äußert kaputte Persönlichkeiten. Man sollte aber sagen, dass die meisten nicht wirklich sympathisch rüberkommen und dies vermutlich auch beabsichtigt war.
Die gesamte Charakterentwicklung geht sehr realistisch und deswegen auch sehr langsam voran. Es gibt hier also keine plötzlichen hundertachtzig Grad Wendungen wie wo anders. In der Hinsicht kann ich nur mein Lob aussprechen, auch wenn aus Konsequenz daraus in der Serie so einige Momente da sind, die doch etwas auf den Zeiger gehen (beispielsweise Shinjis verdammte Unentschlossenheit!)
Inhalt:
Hier hat man sich so richtig ausgetobt. Während die erste Hälfte wie eine sehr gute Mecha-Serie wirkt, mit manchmal wirklich grandiosen Kämpfen und einem himmlischen Humor, kommt dann plötzlich ein Bruch und das Ganze wird düsterer, brutalter und erreicht einen hohen anspruchsvollen Grad.
Die gesamte Serie ist nämlich mit allerhand christlichen und jüdischen Symbolen vollgestopft und philosophisch, psychologisch und poetisch wird so einiges aufgefahren.
Man sollte sich wirklich ein wenig über so ein paar Religionen informieren bevor man diesen Anime guckt und so einige Sachen die hier präsentiert werden stehen nicht einem in den gängigen heiligen Schriften (>Lilith< musste ich beispielsweise googeln um überhaupt zu wissen, was das ist).
Ich werde hier nicht versuchen die Story – hierbei sollte man übrigens auf das >Genesis< im Namen achten – irgendwie hier zu interpretieren. Dies haben schon viele besser gemacht und konnten es auch wesentlich geschickter formulieren. Ich habe übrigens so einige Versionen zum Inhalt bereits gehört und was die Leute darüber denken.
Was weiterhin vorkommt ist ein im Grunde perfektionierter Mindfuck (oder hier eher Mindrape). Man bekommt so einige Male sehr surreale und perfide Bilderfluten vorgesetzt, unterstützt mit passendem Sound und Monologen und Dialogen der Charaktere. Dabei fühlt sich das Gehirn oft so an als hätte es jemand in einen Mixer geworfen.
Besonders gegen Ende – letzten beiden Episoden - der Serie bekommt man einen extremen Bilderrausch vorgesetzt bei dem man sich bisweilen fragt: >Was passiert hier zu Hölle verdammt?<. Was hier vonstattengeht, kann ich nicht mit normalen Worten beschreiben. Das Ende ist dagegen zwar in Ordnung, aber dennoch sehr offen ausgefallen. Gewissermaßen nach diesem Motto: Streng deine Fantasie an, Freundchen und denkt dir den Rest selbst. Und wenn du schon dabei bist, dann kauf dir ein Buch über Religionswissenschaften und lerne etwas über Esoterik. War für mich nicht sehr befriedigend.
Deswegen sollte man UNBEDINGT auch den Film >End of Evangelion< noch dranhängen. Hier kommt eine alternatives Ende und auch sonstist der Streifen mehr als nur grandios.
So bekommt Auska hier einen der brachialsten und blutigsten Mechakämpfe die ich je gesehen habe und ihr Abgang ist einfach nur erschütternd.
Auch hier gibt es einen Bilderrausch der alle Gesetze von Raum und Zeit sprengt und wesentlich epischer daherkommt und extrem aufwühlend ist. Sowas sieht man wirklich nicht alle Tage, glaubt mir.
Tja und dann kam die Schlussszene (zusammen mit dem letzten Wort)… so was Verstörendes hab ich selten gesehen und es sorgte für ein äußerst ungutes Gefühl in meinem Inneren. Ich habe noch Wochen später darüber nachgedacht.
Fazit:
Ein Meisterwerk. Ein verstörendes, aufwühlendes und bisweilen auch wirklich krankes Meisterwerk, das es in der Form kein zweites Mal gibt.
>Neon Genesis Evangelion< ist ungeheuer beeindruckend und intensiv. Beim Schauen prasseln tonnenweise viele Eindrücke auf einen ein, dass man kaum mit der Verarbeitung hinterherkommt. Auch vom Inhalt her ist der Anime einzigartig.
Wie gesagt: Diese Serie ist Pflichtprogramm für Animefans und hat bis heute den japanischen Zeichentrick geprägt.
Commentaires (1)
Auch die Fandom - Wikieinträge haben genug Informationen für Fans, welche man allerdings erst nach den Filmen sich anschauen sollte.