Verglichen mit der hässlichen und hilflosen Norm kann die strahlende Schönheit des von Gott erwählten Dark Schneider auf keiner Skala gemessen werden.
In einer postapokalyptischen Welt kämpfen die vier „Lords of Havoc“ um die vier Siegel, welche die Göttin der Zerstörung gefangen halten. Jedes der Siegel wird von einem Königreich beschützt, als nun das Königreich Metallica bedroht wird, entschließt man sich dort, Dark Schneider, einen mächtigen, vor 15 Jahren versiegelten Zauberer aus dem Körper des 14-jährigen Luche Renren zu befreien, auf dass er ihnen hilft.
Falls ihr mit Heavy Metall noch nie etwas anfangen konntet, gewöhnt euch schon mal daran. Denn in ferner Zukunft scheint diese Musikrichtung großen Einfluss zu besitzen. Zwar dürften vieles nur „echte“ Fans verstehen, aber wenn man dann von Königreichen wie Metallica oder Iron Maiden hört, von der Gottheit Anthrax, dem Soldaten Bon Jovina oder Zaubersprüchen wie Black Sabbath dürfte doch bei den meisten der Groschen fallen. Die Musik an sich spielt in dem Anime aber keine Rolle und so bleibt es dann auch bei Anspielungen auf Namen.
Man wird in jeder Folge mit Dark Schneider’s (übertriebenen) Kämpfen, seiner Persönlichkeit und einigen Ecchi-Szenen unterhalten ohne dass man sich groß um die Hintergründe der Welt kümmern würde, sprich wirklich ernst ist der Anime nie. Apropos Persönlichkeit, seine Persönlichkeit als eigentlich böser Magier ist dann doch nicht ganz so wie scheint aber das bekommt man nur Rande mit, denn meistens ist er damit beschäftigt, sich selbst in all seiner Großartigkeit zu feiern und ist nie um einen Spruch verlegen.
Dadurch dass der Anime sehr kurz ist, sind die Folgen nur lose aufeinander aufgebaut, das ist leider die große Schwäche. Ich hatte immer das Gefühl das diese Serie viel Potential hatte, sehr viel sogar. Leider werden etwaige Hintergründe um Personen sehr schnell abgehandelt – aber zumindest erhalten sie Hintergründe - und die Story schreitet schlicht von einem Kampf zum anderen und lässt dabei jede Menge aus, sodass man der losen Handlung nur ungefähr folgen kann. Darüber hinaus schien mir die letzte Folge zwar die übertriebenste zu sein, aber man sieht hier am deutlichsten was für Potential die Serie gehabt hätte. Bei der schnellen Erzählweise wundert es nicht, dass der Anime nicht abgeschlossen ist, sondern mit einem Cliffhanger endet.
BGM ist durchaus gelungen, das „Opening“ ist immer eine erzähle Einführung in die postapokalyptische Welt, Ending gibt’s nicht. Dem Anime merkt man sein Alter deutlich an, aber für einen Anime von 1992 – Hut ab. Allerdings gebe ich zu, dass mir dieser markantere Zeichenstil einfach zusagt.
Dark Schneider und seine Sprüche sind nicht schlecht – aber auch nicht überragend, einige Gags zünden sofort, andere gar nicht, die Geschichte ist Klischeeüberladen, die vielen Metal-Anspielungen dürften nur die wenigsten verstehen und die lose Handlung und das Cliffhanger-Ende tun ihr übriges, um Storyfanatiker abzuhalten. Solltet ihr euch einer düsteren Fantasywelt, einem Helden mit narzisstischen Anwandlungen, Ecchiszenen oder dem Flair alter Fantasyserien verbunden fühlen und gern mal das Hirn ausschalten, schaut ruhig mal rein. Kann man gesehen haben, muss man aber nicht. Allen anderen sei abgeraten, man kann sich aber ohne Probleme anhand der ersten Folge ein Bild machen.