Blue Giant (2023)

Bei Blue Giant gab es für mich nur eine Frage: Ist der Film so gut wie der Manga? Es kommt nicht allzu oft vor, dass ich die Vorlage kenne, aber hier war der Vergleich schon spannend, denn meine Erwartungshaltung war dadurch höher als sonst. Der Manga ist - in mehrfacher Hinsicht - ausgezeichnet und ich mache es kurz: JA, der Film ist eine rundum gelungene Umsetzung. Wirklich viel schiefgehen konnte hier aber nicht, denn zu dem exzellenten Ausgangsmaterial kommt dann eben auch die hervorragende musikalische Darbietung als Hauptdarsteller, die die Vorlage nochmal auf eine neue Stufe hebt. Eine sehr coole Atmosphäre, tolle Figurenzeichnung, intensive musikalische Auftritte und es fühlt sich alles auch etwas unverbrauchter und erwachsener an mit dem Umfeld des Jazz. Schon das Ausgangsszenario mit dem Zusammenfinden von drei sehr unterschiedlichen Individualisten zu einer Jazz Band, die höhere Ziele anstrebt, lässt mein Ganbatte-Herz höher schlagen. Es gibt dennoch einen kleinen Unterschied zum Manga und zwar ist hier weniger Slice of Life vorzufinden, weil man eben die Auftritte und die Entscheidungen der Band in diese 120 Minuten Lauflänge unterbringen musste. So fällt der Hauptcharakter Dai und seine Motivation hier zwar etwas ab, sodass ich ihn im Manga wesentlich vielschichtiger finde. Aber sein Ehrgeiz und seine Inspiration für andere Figuren kommt weiterhin durch. Somit geht es Schlag auf Schlag bis zum dramatischen FInale, das auch eine kleine Wendung zu bieten hat, die auch neu war und mir ebenso gefiel. Und so ist der Film von Blue Giant genau das, was ich mir erhofft und gewünscht hatte: Ein Gigant!