Moriarty the Patriot (2020)

Als Fan der Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle hatte ich schon befürchtet, dass ich mich nur über einen miesen Anime, der den Namen »Sherlock Holmes« benutzt, ärgern werde. Vor allem weil hier lauter Bishounen herumlaufen, hatte ich an der Seriosität des Anime gezweifelt. Glück gehabt. Ist besser als gedacht. Hier tritt Holmes bekanntester Gegenspieler - Prof. William James Moriarty - als eine Art Anti-Villain auf. Er untersuchte den Fall eines siebenfachen Mörders und konnte ihn erwartungsgemäß aufspüren. Doch statt ihn der Polizei auszuliefern, fesselte er ihn an einen Stuhl und ließ ihn mit dem Vater des letzten Opfers alleine. Die Wut auf ihn war so groß, dass er ihn getötet hatte. Moriarty bezeichnete sich am Schluss als »Verbrechensberater«. Ich bin schon gespannt, ob es in dieser Form weitergeht und Moriarty den von Verbrechern geschädigten Leuten zu Selbstjustiz verhilft/anstiftet.

Die Atmosphäre war schön düster. Passend zum Thema. Kindesmissbrauch und anschließender Kindermord sind schon mal ziemlich heftige Themen. Auch das Opening hat mir gut gefallen. Musikalisch kann man die englische Verbrecherwelt Mitte des 19. Jahrhunderts bestimmt nicht so einfach einfangen, aber hier wurde gut Arbeit geleistet. Über das Ending hülle ich den Mantel des Schweigens ... Nein, doch nicht. Ending ist doof. Gabs im Jahr 1850 in London schon Technopartys?

Das Opening hat mir auch gefallen aber darüber hinaus,dürfte es noch besser gezeichnet und viel dunklere kräftigere Farben haben,da geht mehr! Wie man etwas düster darstellen will(siehe Bild unten). Als Moriarty kenne ich nur den Typ A von Robert Downey jr,den alten Gegenspieler oder Typ B, den jungen aus der Sherlock-Serie,beide sind besser als der Bishounen-rarty aus Japan. Das ein Moriarty Leuten hilft,passt mir gar nicht. Selbst die Zeichnung hier ist,besser als die erste Folge.

Die erste Episode war schon recht durchwachsen. Man merkte halt an, dass es auf Bishounen getrimmt war. Auch wenn Zielgruppe eigentlich gar nicht weiblich. Aber daran dass Moriarty schnell alle möglichen Sachen durchschaute - merkte man halt den Shounen (der Manga lief wohl in nem Shounen-Magazin) stark raus. Das war nämlich fallmässig eher lahm.

Ich gucke mal noch ob es in Episode 2 gleich spannender wird - wenn Holmes als Gegenspieler vorkommt. Wenn nicht, dann eher Drop und dann die andern 7 Serien weitergucken die besser sind und mir für diese Saison ausreichen.

Ich habe mit englischen Krimis nicht viel am Hut und sehe es als eine schöne Gelegenheit mal einen Blick da reinzuwerfen.
Erster Gedanke: Wenn in England etwas passiert, ist auch immer dunkel und tiefer Nebel, wo die Spitzen der Gebäude rausgucken.
Bisher gefällt mir die Herangehensweise, die schon etwas anders ist, als man sonst von Krimis gewohnt ist und für meinen Geschmack darf es auch mal etwas Makaberer und/oder düsterer sein. Ich lasse mich mal überraschen, wo wir hier noch landen. Die erste Folge machte keinen super Eindruck, aber immerhin einen guten, der eine solide Handlung verspricht.