AsaneEditeur
#1Auch auf die Gefahr hin, dass man mich hatet, der Ersteindruck von Shinkais neuestem Werk liegt irgendwo zwischen minderschwerer Enttäuschung und dezent verheerend. Was wohl auch an der hohen Erwartung lag, die sich aufgrund verschiedener Berichte und erster Bilder aufgebaut hatte.
Denn die sind wie von Shinkai gewohnt: brillant, ohne je ein Fremdkörper-Gefühl zu hinterlassen, wie das bei vielen computergenerierten und CGI-geschwängerten Werken gerne der Fall ist. (Abgesehen von dem etwas befremdlichen Lapsus, durch die Wolken brechende "Strahlen" parallel darzustellen.)
Die Bewegungen der virtuellen Kamera sind schlichtweg atemberaubend, genauso wie die Lichteffekte und die Bewegungen von Personen und Requisiten. Gegenüber "Kimi no Na wa" hat auch die "Exposition" der Charaktere und ihre Entwicklung deutlich mehr Format und Tiefe; - und dennoch, es bleibt das Gefühl, dass irgendetwas fehlt, auf schwer bestimmbare Art bleibt eine Distanz, die es dem Zuschauer erschwert, zu den Charakteren zu finden, Empathie aufzubauen.
Mag sein, dass der Film einiges an Linie gewonnen hätte, vor allem erzählerisch, wenn ihm 20 Minuten mehr Laufzeit gegönnte gewesen wäre und damit mehr Zeit, einige Szenen, und insbesondere die Verbindung zwischen ihnen, auszubauen und mehr in die Vertiefung einzelner Momente zu investieren. Momente, die an sich unbedeutend scheinen, aber viel für das Verständnis, den Kontext und das Wesen der Charaktere hätten bewirken können. Oder kurz: für den Charme des Filmes. So aber ist man kurzen, atemlosen Schnitten ausgesetzt, Szenen, die ständig wechseln, kaum dass man ausgemacht hat, um was und wen es gerade geht, und wo man gerne auch etwas mehr gesehen hätte. Ein wenig erinnert das an hektisch zusammengeschnittene Höhepunkte eines Tennismatches, wo Ballwechsel im Sekundentakt geschnitten werden.
Hierin scheint Shinkai ein Stilmittel für sich entdeckt zu haben, das er seit 20 Jahren immer wieder einsetzt und pflegt, angefangen von "Tooi Sekai" über "Byousoku 5 cm" bis hin zu "Tenki no Ko".
Die Art und Weise wie - scheinbar in der Absicht, Emotionen zu pushen - Inline-Songs eingebaut werden, grenzt, ähnlich wie in "Kimi no Na wa" schon, an Edelkitsch. Und ob Shinkai wirklich der ideale Regisseur für Actionstreifen ist, der sich ganz ernsthaft dramaturgischer Mittel bedient, die schon vor einem halben Jahrhundert Hollywood besser hingekriegt hat und kurz danach schon ziemlich abgegriffen waren, darf ganz stark bezweifelt werden. Das schlägt sich auch auf der anderen Seite nieder, dem Humor, der größtenteils seltsam steif, aufgesetzt und inszeniert wirkt.
Schade, dass Shinkai nicht die Linie verfolgen mag, die er mit "Kumo no Mukou" oder "Kotonoha no Niwa" eingeschlagen hatte. Stattdessen versucht er in praktisch allen Punkten das Erfolgsrezept von "Kimi no Na wa" zu kopieren und in "Tenki no Ko" zu transferieren.
Da ist es nur wenig tröstlich, dass das andere Leute so ähnlich sehen.
Denn die sind wie von Shinkai gewohnt: brillant, ohne je ein Fremdkörper-Gefühl zu hinterlassen, wie das bei vielen computergenerierten und CGI-geschwängerten Werken gerne der Fall ist. (Abgesehen von dem etwas befremdlichen Lapsus, durch die Wolken brechende "Strahlen" parallel darzustellen.)
Die Bewegungen der virtuellen Kamera sind schlichtweg atemberaubend, genauso wie die Lichteffekte und die Bewegungen von Personen und Requisiten. Gegenüber "Kimi no Na wa" hat auch die "Exposition" der Charaktere und ihre Entwicklung deutlich mehr Format und Tiefe; - und dennoch, es bleibt das Gefühl, dass irgendetwas fehlt, auf schwer bestimmbare Art bleibt eine Distanz, die es dem Zuschauer erschwert, zu den Charakteren zu finden, Empathie aufzubauen.
Mag sein, dass der Film einiges an Linie gewonnen hätte, vor allem erzählerisch, wenn ihm 20 Minuten mehr Laufzeit gegönnte gewesen wäre und damit mehr Zeit, einige Szenen, und insbesondere die Verbindung zwischen ihnen, auszubauen und mehr in die Vertiefung einzelner Momente zu investieren. Momente, die an sich unbedeutend scheinen, aber viel für das Verständnis, den Kontext und das Wesen der Charaktere hätten bewirken können. Oder kurz: für den Charme des Filmes. So aber ist man kurzen, atemlosen Schnitten ausgesetzt, Szenen, die ständig wechseln, kaum dass man ausgemacht hat, um was und wen es gerade geht, und wo man gerne auch etwas mehr gesehen hätte. Ein wenig erinnert das an hektisch zusammengeschnittene Höhepunkte eines Tennismatches, wo Ballwechsel im Sekundentakt geschnitten werden.
Hierin scheint Shinkai ein Stilmittel für sich entdeckt zu haben, das er seit 20 Jahren immer wieder einsetzt und pflegt, angefangen von "Tooi Sekai" über "Byousoku 5 cm" bis hin zu "Tenki no Ko".
Die Art und Weise wie - scheinbar in der Absicht, Emotionen zu pushen - Inline-Songs eingebaut werden, grenzt, ähnlich wie in "Kimi no Na wa" schon, an Edelkitsch. Und ob Shinkai wirklich der ideale Regisseur für Actionstreifen ist, der sich ganz ernsthaft dramaturgischer Mittel bedient, die schon vor einem halben Jahrhundert Hollywood besser hingekriegt hat und kurz danach schon ziemlich abgegriffen waren, darf ganz stark bezweifelt werden. Das schlägt sich auch auf der anderen Seite nieder, dem Humor, der größtenteils seltsam steif, aufgesetzt und inszeniert wirkt.
Schade, dass Shinkai nicht die Linie verfolgen mag, die er mit "Kumo no Mukou" oder "Kotonoha no Niwa" eingeschlagen hatte. Stattdessen versucht er in praktisch allen Punkten das Erfolgsrezept von "Kimi no Na wa" zu kopieren und in "Tenki no Ko" zu transferieren.
Da ist es nur wenig tröstlich, dass das andere Leute so ähnlich sehen.