La Sorcière invincible (2017)

Band 1
Wie so oft bei Adaptionen von Light Novels umschreibt der Titel grob die Ausgangssituation. Azusa stirbt als junge Erwachsene an Überarbeitung. Sie wird in einer Fantasywelt wiedergeboren und bekam den Wunsch nach Unsterblichkeit erfüllt. Ihr neues und vor allem ruhiges Leben führt sie in einem Haus auf einem Hügel nahe eines Dorfes. Ihren Lebensunterhalt verdient sie mit dem Erlegen von Schleimen, die sich auf dem Weg befinden, womit sich wortwörtlich die Aussage des Titels erfüllt.

Hier haben wir also mal wieder einen Isekai-Titel mit einer übertriebenstarken Heldin. Doch hier wird gar keine Auseinandersetzung mit einem Antagonisten gesucht. Stattdessen steht relativ normaler Alltag im Vordergrund. Der erste Band schildert allgemein das Setting und führt erste Charaktere ein. So bleibt Azusa nicht allein und es kommt zu einer kleinen Mädchen-WG.

Unterm Strich eine gechillte Komödie mit Fantasyelementen. Ich kenne bereits die Vorlage sowie die Animeadaption und finde die Mangaumsetzung bisher gut getroffen. Der ganze Charme wird sich Neulesern allerdings erst mit ein paar späteren Bänden völlig entfalten.

Band 2
Die WG bekommt nochmal etwas Zuwachs, ansonsten stehen der gewohnten Entspannung nur noch Auseinandersetzungen mit einem Dämon sowie einigen Drachen im Wege. Doch man bleibt dem ursprünglichen Stil treu, so das es gar nicht so viel Action gibt. Ungewöhnlich finde ich nur die dezent vertretenden sexuellen Anspielungen.

Damit ist auch schon der komplette erste Band der Light Novel umgesetzt worden. Als Fan von Mythologien finde ich es ein bisschen schade, dass der Herr der Fliegen hier weiblich ist, aber es passt ganz gut in das Only-Female-Cast-Konzept, das hier vertreten wird. Es bleibt bei einer positiven Grundstimmung, die von etwas Witz begleitet wird.

Band 3
Das "Bevölkerungswachstum" im Hause der Hexe der Hochebene steigt weiterhin, ist aber nicht mehr so stark im Fokus und voraussehbar wie bei den vorherigen Bänden. Dafür gibt es größere Alltagsabenteuer, die sich über mehrere Kapitel erstrecken können. Schön finde ich hier wie die Episoden miteinander verknüpft sind. So geschieht kein Ereignis plötzlich aus der Laune des Autors heraus, sondern es gibt immer wenigstens eine Anspielung bereits in einer Sprechblase im Voraus oder ähnliches.

Interessant finde ich, dass Azusa ihr vorheriges Leben nicht vergessen hat und andere ermahnt, sich nicht zu überarbeiten. Die Umsetzung dieses Faktes ist zwar schon leicht lästig, weil diese kurze Anspannung nicht zur restlichen Atmosphäre passt, doch diese Momente sind so schnell wieder vorbei, dass sie keinen bleibenen negativen Eindruck hinterlassen. In so manch einem Isekai ist der Hintergrund des Protagonisten im alten Leben schienbar selbst für den Autor schnell vergessen, daher finde ich diesen Umstand lobenswert.

Deplaziert finde ich die immer häufiger werdenen Vergleiche sekundärer Geschlechtsmerkmale, doch dieser Stempel wird wohl von der japanischen Kultur aufgedrückt.

​Band 4
Die Familie reist diesmal ins Dämonenreich, wo Azusa für ihre Taten in den letzten Bänden ausgezeichnet wird. Ein Missgeschick führt zu einer sonderbaren Eskalation. Ansonsten treffen wir den Dämonenlord, der natürlich ebenfalls weiblich ist und eine eigenwillige Beziehung zur Protagonistin aufbaut. Nachdem alles geklärt ist folgt eine größere Schleim-Quest, die im nächsten Band fortgeführt wird.

Wie für die Reihe typisch werden Konflikte schnell wieder aus der Welt geschafft. Ungewöhnlicher Weise besteht nur ständig ein leichtes Drama, welches es zu lösen gibt. Doch zumindest für wenige Lacher bleibt noch Zeit. Die Dämonenkönigin hat merkwürdige Vorlieben.