Vampyre (1998)

Warau Kyuuketsuki / 笑う吸血鬼

Allemand Rezensionen – Der lachende Vampir

Ce sujet contient des critiques courtes et longues sur le Manga « Vampyre » et n’est en aucun cas le bon endroit pour des discussions générales ! Chaque message doit être une critique indépendante que tu as écrite toi-même. Chaque critique doit couvrir certains aspects essentiels : l’intrigue, les personnages et une conclusion personnelle. N’hésite pas à commenter les critiques existantes en utilisant la fonction de commentaire.
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Avatar: Noa
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#2
Warau Kyuuketsuki ist ein bizarrer Manga zwischen grandioser Horror, exzessiver Gewalt und skurrilem Psychodrama. Inflationär bepackt mit fantastischem Elementen und einem opulenten Füllhorn an innovativen Zeichnungen wird der Leser auf einen Trip entführt, der in seinem atemberaubenden Durchzug wie ein durch Speed ausgelöster Angstflug wirkt und im extravaganten Spiel mit den Gedanken der Charaktere die Extreme des Paneling sauber auslotet. Durch diese eigene Erzählweise ist die komplexe Handlung nicht immer leicht zu verfolgen, was vor allem an den Facettenreichtum und Skotom liegen mag.

Besonders beeindruckend ist der mitreißende Bilderfluss, der in bizarren montierten, surrealen Bildern einen unglaublich wuchtigen visuellen Reiz auf den Leser ausübt. Obwohl die stark stilisierten Charaktere in ihren Handlungen etwas überdynamisch und weniger statisch sind als in traditionellen Manga, ist Der lachende Vampir dennoch von der visuellen Betrachtung her näher dem klassischen japanischen Comic, als andere aus dem Mainstream stammende Manga.

Konosuke Mori ist ein einsamer Junge. Eines Tages trifft er auf die alte, schrullige Rakuda Onna, welche ihn in einen Vampir verwandelt. Von nun an, lebt er ein Leben im Schatten. Doch das große Problem daran ist, dass Mori erst in der dritten Klasse ist und es für ihn nun schwer wird die Schule weiterhin zu besuchen. Die schüchterne Luna Miyawaki hingegen hat gefallen an dem mysteriösen Mori gefunden, wird aber zeitgleich auch von ihren Mitschülerinnen zu allerlei Perversitäten getrieben. Das Ganze endet in ein Dreieck aus Perversion, Gewalt, Blut und Liebe. Aus dem nicht jeder lebendig herauskommen wird.

Die Geschichte die der lachende Vampir versucht zu erzählen macht Spaß und zieht einen unweigerlich in ihren Bann, ist zugleich aber auch sehr beängstigend. Man wird in eine andere Welt gezogen, in eine Kultur rund um den Verkauf von Höschen, von kleinen, minderjährigen Mädchen. Prostituierte die sich an Schulkinder verkaufen wollen. Perverse Clowns und junge Mädchen die alten Herren ins Gesicht pinkeln. Das mag für das westliche Auge doch recht abartig und vielleicht sogar ekelhaft wirken, spiegelt aber, in etwas überspitzter und überzogener Natur, das Leben in Japan sehr gut wieder.

Suehiro Maruo schreibt und zeichnet eben nicht, wie viele seiner Kollegen für das Ausland sondern für den eigenen Markt, aber genau das macht seine Arbeit eben auch so anders und faszinierend für uns Europäer. Diejenigen, wenigen, die sich Shoujo Tsubaki angesehen habe, können wohl nachvollziehen wovon die Rede ist. Der Manga bietet neben den wohl fast einzigartig guten Horror auch eine Menge Satire und ist inhaltlich weitaus gehaltvoller, als es zunächst den Anschein macht.
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Avatar: Slaughtertrip#3
Klappentext Kamelweib
Vom Klappentext sollte man sich nicht in die Irre führen lassen. Hier geht es nicht um Tiermenschen, sondern um Vampire. Rakuda Onna wurde zwar nach einem Kamel benannt, hat damit aber wenig zu tun. Sie ist höchstens doppelt so hässlich wie eins.

KlappentextMit einem Biss macht sie den jungen Konosuke Mori zum Vampir, […]
Eigentlich macht sie das, indem sie ihn zwingt, ihr Blut zu trinken. Man muss doch nicht jedes Klischee gleich zu Fake News verkommen lassen. Ich würde gerne ein Bild davon hochladen, um meine Behauptung zu beweisen, doch das könnten dann Kinder sehen. Und hier kommen wir auch gleich zum …

… Zeichenstil. Dieser ist so widerwertig, dass sogar eine Illustration von einer Frau, die einem Jungen Blut zu trinken gibt, die Grenzen des guten Geschmacks austestet. Apropos Geschmack. Wie bei Junji Itou gilt: Ja nicht essen bei diesem Manga! Die Zartbesaiteten unter euch sollten die verlinkten Bilder vielleicht auch gar nicht öffnen. Die Zeichnungen sind oft so kryptisch, dass man deren Bedeutung erst einmal entschlüsseln muss, um inhaltlich nicht den Faden zu verlieren. Oft sind diese auch von sexueller Natur, weshalb man schnell mal einen Phallus sieht – einerseits symbolisch, andererseits in der Geschichte selbst in Form eines waschechten Penis, der auch zum Einsatz kommt, und damit meine ich nicht pinkeln (obwohl das auch vorkommt). Schnell erkennt man, dass hier das Augenmerk auf psychischen Horror liegt. Die Charaktere stehen unter großem mentalen Druck und sind kurz vorm Zusammenbruch, weshalb es immer wieder zu Halluzinationen, Wahnvorstellungen und Albträumen kommt. Dargestellt werden die vom Horror geplagten Charaktere durch teilweises Verrücken von Körperteilen. Mal sind es nur die Augen, mal ein ganzer Kopf. Die Charaktere sind im wahrsten Sinne des Wortes verrückt geworden. Abseits dieser doch sehr originellen Darstellung geistigen Zerfalls sieht man die Charaktere auch sehr oft bei unnatürlichen Körperhaltungen oder, wie hier, mit schielenden Augen. Neben dem psychischen Horror gibt es auch physischen Horror. Der Tobak ist stellenweise unglaublich stark. Der Manga nimmt an einer Stelle allem Anschein nach Bezug auf die Legende der Gräfin Elisabeth Báthory, was insbesondere auf den letzten paar Seiten des Mangas zu einem so großen Schockmoment führt, dass selbst die Band Rammstein, welche die mimosenhafte Bevölkerung doch so gerne schockiert, daraus noch lernen kann. Der Manga setzt jedoch nicht nur auf Shock Value, denn so billig ist er nicht. Viele der Zeichnungen sind sorgfältig ausgearbeitet und immer wieder originell. Man bekommt etwas für sein Geld zu sehen, also Value for Money.

In dieser Geschichte treiben sich Vampire rum, doch für Horror wird auch anderweitig gesorgt. Man lässt quasi keine Schattenseite des Lebens aus. So verdient sich eine Freundin von Luna etwas dazu, indem sie sich prostituiert und sich von einem alten Mann vernaschen lässt. Hier kommt dann übrigens eine der beiden Pinkel-Szenen vor (1/2). Luna lehnt das Angebot zur Prostitution aus verständlichen Gründen ab, doch das schützt sie nicht vor sexuellen Übergriffen. Wenn es nicht schon reicht, dass sich ein Perverser an ihr vergehen will, trägt dieser aus storytechnisch nicht relevanten Gründen ein Clownskostüm, um Lesern, die an Coulrophobie leiden, den doppelten Schock zu verpassen. Im Vergleich dazu ist es noch harmlos, dass manche von Lunas Mitschülerinnen ihre Unterwäsche in Shinjuku verkaufen. Was gibt‘s noch? Kiffende, wichsende und pinkelnde (2/2) Teenager.

Man bedient sich hier den klassischen Vampir-Tropen, z. B. der Gefahr, die vom Sonnenlicht ausgeht. Deshalb rennen die Vampire teilweise vermummt in der Schule rum, was zu diesem What-the-Fuck-Fest gut ins Bild passt, den Fremdschämfaktor aber vielleicht etwas in die Höhe treibt. Kreuze tun den Vampiren nix. Warum auch? Ist doch Humbug … Holzpfähle habe ich zwar keine erblicken können, doch hier wird ohnehin mit etwas moderneren Waffen gekämpft: mit Messern.

Die Hauptcharaktere sind Luna und Konosuke, weshalb mancher Leser in diese Konstellation vielleicht eine aufkommende Romanze hineindeuten könnte. Es gibt zwar einen Hinweis darauf, dass sich etwas zwischen ihnen entwickeln könnte, doch für Romantik ist hier kein Platz. But it‘s still a better love story than »Twilight«. Nicht nur Vampire werden hier als böse dargestellt, sondern auch Menschen. Für diese Rolle eignet sich Sotoo hervorragend, was kein Kompliment sein soll, denn dieser ist ein Arsch allerhöchster Güte. Seine Verbrechen (in den meisten Fällen Brandstiftung mit Todesfolge) schreibt er in seinem Tagebuch nieder. Im Prinzip gibt es hier keinen einzigen liebenswerten Charakter. Es sind eher die Komparsen, die noch am normalsten wirken, wobei man zu diesen aufgrund der Kürze ihrer Auftritte und der kaum vorhandenen Relevanz für die Geschichte natürlich keine Verbindung aufbauen kann.

Die Geschichte selbst entsteht mehr durch die Interaktion der Charaktere als durch das Vorhandensein einer tatsächlichen Story. Zwischen den Charakteren entsteht Reibung, egal ob diese den Vampiren oder den Menschen angehören, denn jeder will jedem ans Leder gehen. Die übergeordnete Geschichte ist wohl, dass Rakuda Onna als eine Art »Mutter der Vampire« für loyalen Zuwachs sorgt und den Shit, der daraus resultiert, einfach passieren lässt. Der Erzählstil ist – vermutlich beabsichtigt – etwas verwirrend, da sprunghaft von Szene zu Szene und zwischen Wahn und Wirklichkeit gewechselt wird.

Vielleicht ist es in der Welt, in der dieser Manga spielt, wirklich so, dass es den Mond nicht gibt und dass in Wirklichkeit ein Loch im Himmel ist, durch welches das Licht aus einer anderen Welt strahlt, wie eine Figur aus diesem Manga behauptet. Wenn dem so ist, können die vielen geplagten Seelen nur hoffen, diese fremde Welt irgendwann betreten zu können, denn viel abgefuckter als die Welt, in der sie leben, kann sie gar nicht sein.
La dernière édition du sujet a eu lieu le 21.07.2022 11:39.
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