Die Tatsache, dass der Film in der Schweiz vorher nicht in der OmU-Fassung zu sehen war, dürfte einige der negativen Effekte teilweise ausgleichen.
In der Schweiz nicht, aber in den Grenzkinos im Januar.
Wie gesagt: es gab im Januar Schweizer, die an die Grenzkinos gingen. Diese schauten sicherliche grösstenteils nicht nochmals den Film im Kino.
Natürlich gab es auch in Deutschland negative Einflüsse wie Urlaub (wenn auch wie gesagt etwas geringer) und Hitze. Dies erklärt ja auch, dass in Deutschland im Juli weniger Leute ins Kino gingen.
In der Schweiz gab es jedoch wesentlich mehr negative Einflüsse.
Konosuba hat, wie auch einige andere OmU-Events, den Vorteil, dass noch keine illegalen Kopien des Films im Netz verfügbar sind.
Dies stimmt natürlich. Es ist jedoch schwer einzuschätzen, wie gross der Einfluss ist bzw. man kann sich immer fragen, warum man ins Kino geht. Denn illegale Kopien gibt es sehr rasch. Wer kein Geld ausgeben möchte, der ist auch nicht der potentielle Kinogänger.
Der positive Effekt, dass die "Main-Serie" des Franchise bereits legal verfügbar ist, ist sicherlich wesentlich grösser als jener, dass es noch keine illegale Kopie des Films gibt.
btw. die US-BD von Broly gab es beim deutsch-schweizer Kinostarts (im Gegensatz zum OmU-Event im Januar). Dies war natürlich auch ein negativer Punkt, den der Event im Januar nicht hatte.
Weil der Aufwand für Österreich geringer ist, bei gleichzeitig höherem Gesamtumsatz.
Also gem. den Zahlen von KSM komme ich wie gesagt auf den gleichen Netto-Umsatz in der deutsch-sprachigen Schweiz wie in Österreich; dank wesentlich höheren Ticketpreisen und wesentlich tieferer Umsatzsteuer (Gewinnsteuer, die in der Schweiz auch tiefer sind, nicht einmal eingerechnet).
Wie kommst du auf die Annahme, dass in Österreich der Netto-Umsatz (betriebswirtschaftlich ist dieser wichtig) höher sei?
Kannst du mir auch sagen, warum der Aufwand für Österreich geringer sein soll? Wir sprechen von jeweils ca. 2 Dutzend Kinos (bei NGNL war es ja mehr) und in der Schweiz bei unter 10.
Soweit mir bekannt, hat das Bundesamt für Kultur diese Einschätzung bislang nicht in rechtsverbindlicher Form publik gemacht. Dadurch können sich Publisher darauf nicht verlassen - oder müssen diese selbst in rechtsverbindlicher Form einholen.
Ich hätte keine Probleme, wenn einer der Publisher dies als Grund nennt. Aber keiner hat dies geschrieben.
Natürlich könnten die Publisherauch das BAK anfragen, um sicher zu gehen. Die können auch vor Publikmachung eine rechtlich verbindliche Stellungnahme zustellen.
Zudem könnte ich sicherlich beim BAK auch wieder anklopfen, damit dies Publikation endlich veröffentlicht wird. Aber so lange es seitens der Publisher aussieht, dass sie dann trotzdem nichts ändern möchten, kann ich mir diesen Aufwand wohl bis auf weiteres sparen.
Der Aufwand für den Filmverleih (und Publisher) skaliert, gerade im digitalen Zeitalter, nicht mehr linear mit der Zahl der Locations.
Auch ist der Aufwand bei regelmäßigen Veranstaltungen offenbar deutlich geringer, als bei einmaligen Events - wohl auch deshalb, bringt Universum Human Lost als Zusatztermin der Kazé Anime Nights. Das lohnt sich offenbar eher als es selbst (oder über einen angestammten Partner) zu organisieren.
Was man aber auch nicht vergessen darf: Selbst in Deutschland bedeuten manche Kino-Events unterm Strich einen Verlust für den Publisher
Wie bereits erwähnt, startete man damals in Österreich (gleichzeitig mit Deutschland) mit 1-2 Kinos. Damals wusste man aber noch gar nicht, dass dies solch ein Erfolg wird. Wir sprechen also davon, dass auch nicht mehr als ca. 500 Tickets in Österreich verkauft wurden.
Eine Erklärung, warum dies trotzdem in Österrreich "rentabel" war, lieferte bis jetzt nur KSM; sie haben dies selbst organisiert und sparten so den Verleih, der in der Schweiz gesetzlich nötig sei. Heute wissen wir: es ist für diese Events weder ein Verleih in der Schweiz nötig, noch hat KSM dies selbst durchgeführt (sondern über den Verleih "24 Bilder").
Wenn du mir sagen kannst, welchen Aufwand es in der Schweiz gibt, der wesentlich höher ist als in Österreich (oder es in Österreich nicht gibt), dann bin ich sehr daran interessiert. Denn die deutschen Publisher haben - ausser dem Grund von KSM, der nun widerlegt ist - keinen Grund nennen können, warum die Kosten wesentlich höher sein sollen.
Hier müsste der Publisher wohl selbst mit dem Bundesamt Kontakt aufnehmen und dabei auch klären, ob u.U. die Rechte des französischen oder italienischen Publishers dadurch beeinträchtigt werden könnten.
Gem. Anwaltsbüro Schwarz ist es üblich, dass die Kinorechte seit August 2002 (seitdem gibt es die Klausel für die Kinofilme) auch für französisch und italienisch beim deutschen Lizenznehmer landet. Grund dafür ist, dass die Verleihfirmen meist in der deutsch-sprachigen Schweiz sind und dies einfacher zu organisieren ist.
Zudem klappt es ja immer recht gut der Erweiterung der Klausel z.B. bei VOD. Da muss nämlich (im Gegensatz zu Kinoevents) die Klausel befolgt werden.
Und in Filmfestival klappt es ebenfalls gut.
Anders als bei Österreich gibt es die Rechte, selbst wenn nur die Deutschschweiz gewünscht ist, nicht automatisch im Paket dazu. Hier hat tendenziell der Lizenzgeber das letzte Wort.
Offenbar haben die deutschen Publisher jedoch die Kinorechte. Kazé hat dies selber bestätigt, Animoon hat sie auch (sonst wären Verhandlungen nicht sinnvoll gewesen), Universum Anime ebenfalls (da viele Filme im Filmfestival Fantoche liefen wie die Your Name, Ghibli-Filme, etc.). Peppermint Aninme hat sie offenbar auch, da "I want to eat your pancreas" dieses Jahr auch bei der Fantoche lief.
Beim grössten Teil der Filme hat man also die Rechte, nur bei KSM, Anime House, Polyband, etc. habe ich keine Infos. Aber es scheint doch eher der Fall zu sein, dass die Kinorechte grundsätzlich auch für die Schweiz vergeben werden.
Es wäre ja auch nicht so schlimm, wenn es bezüglich den Kinorechten in Einzelfällen nicht geht. Aber das Problem ist: die Filme werden (ausser bei der Fantoche) grundsätzlich nie gezeigt.
Wenn es vereinzelnd keine Rechte gibt, dann soll man doch zumindest jene Filme zeigen, bei der man die Rechte hat. Und dies ist offensichtlich die Mehrheit.
die Alternativen zu einem Schweizer Verleih wäre, die die Sache selbst zu organisieren - da der üblicherweise für Deutschland beauftragte Verleih zwar Österreich "mitmacht", aber Schweiz scheinbar nicht
Es gibt in Deutschland soweit ich es gesehen habe etwa 100 Verleihfirmen. Da wird sich ja wohl einer finden, der auch die Schweiz bewirtschaftet.
All das ist mit Aufwand verbunden - Aufwand, der sich eben auch in Arbeitsstunden der Mitarbeiter niederschlägt. Und die arbeiten selbstverständlich nicht gratis (+ Büromiete, Arbeitsmittel, Strom, Sozialversicherungsabgaben...).
Diesen Aufwand gibt es auch für die Events in Deutschland und Österreich. Und wie gesagt: in Österreich begann man mit 1-2 Kinos und du hast selbst gesagt, dass der Aufwand nicht linear skaliert.
Dem gegenüber steht ein Einnahmeanteil für den Publisher, der selbst bei guten Filmen wohl nur im vierstelligen Bereich liegen dürfte. Sofern eine Substitution erfolgt (weniger Besucher in grenznahen Kinos, weniger DVD/BD) sogar nochmals weniger.
Substitution gibt es auch in Deutschland und Österreich. Zuerst gab es ja auch in Berlin und Wien nur 1 Kino für den Event. Nun sind es auch mehrere und natürlich konkurrenzieren sich diese gegenseitig.
Deshalb kann man sich auch fragen, ob jetzt weitere Ausweitungen in Deutschland und Österreich mehr Sinn macht, wenn zusätzliche Kinos teilnehmen, obwohl innerhalb von 10 km bereits ein anderes Kino teilnimmt. Oder ob man doch besser auch in der Schweiz etwas organisiert, bei der abseits der Grenze nichts gezeigt wird.
btw. bezüglich DVD/BD. Dies ist in der Schweiz so oder so sehr gering. Denn jeder der eine Kreditkarte besitzt, kauft sich die Dinger online aus dem EU-Raum. Damit spart man 25-30%.
Aber DVD/BD kann man aus dem Ausland holen, einen Kinobesuch kann man nicht so gut "importieren".
Ach ja: Auch die Buchhaltung freut sich über Mehraufwand wegen Schweizer Steuersystem und Fremdwährung.
Ich bin Konzern-Buchhalter. Fremdwährung ist etwas, das jeder Hauptbuchhalter im Griff haben muss. Zumindest der Publisher hat eh mit FX zu tun, da der japanische Lizenzgeber wohl kaum das FX-Risikko trägt.
Österreich hat auch ein eigenes Steuersystem und mit den Festivals in der Schweiz muss die Buchhaltung dies auch für die Schweiz im Griff haben. Die Events sind ja mehr oder weniger Festivals (nur in mehreren Städten).
Vor allem aber: Für den Publisher oder den Filmverleih wäre in der Schweiz vermutlich sehr viel Überzeugungsarbeit hinsichtlich der Kinos notwendig.
Dies war für Deutschland und Österreich auch notwendig. Damals muss es wohl sogar schwieriger gewesen sein. Denn es gab kein "positives Beispiel", dass das Konzept erfolgreich sein kann.
Ein einfaches "schaut euch doch die Zahlen eurer Schwesterkinos in Deutschland an" wird wohl nicht funktionieren.
Welches "Schwesterkino"?
Nein, das Grundproblem ist eigentlich, dass die schweizer Kinobetreiber nie angefragt wurden. So lange die Publisher (oder deren Verleih) nie anfragen, wird es die Events in der Schweiz auch nicht geben. So einfach ist das.
Das gleiche Problem gab es auch vor ca. 2-3 Jahren bezüglich den "Coca-Cola Worlds Viewing Parties" (WM-Finale in League of Legends, die in Kinos gezeigt werden). Schweizer Kinobetreiber wurden schlicht und einfach nie angefragt, weshalb diese in diversen Ländern stattfanden (u.a. auch DE + AT), aber nicht in der Schweiz.
Nachdem endlich nachgefragt wurden, gibt es diesen Event auch in der Schweiz (btw. auch das "EM-Finale" namens LEC Finals).