Herzlich willkommen zur letzten Folge dieser WaS-Staffel,
da wir gestern Halloween hatten, beschäftigen wir uns heute mit einem gruseligen Dämon, genauer den Laplaceschen Dämon, nyaa. Allerdings ist dieser Dämon etwas anders als die, die wir aus Filmen können, nyaa. Genau genommen ist er nicht mal ein Wesen, sondern eine Theorie, nyaa. Diese Theorie nimmt an, dass alles deterministisch, also vorherbestimmt, ist, nyaa. Daraus resultierend ist es möglich mit Kenntnis sämtlicher Naturgesetze und aller Initialbedingungen wie Lage, Position und Geschwindigkeit aller im Kosmos vorhandenen physikalischen Teilchen, jeden vergangenen und jeden zukünftigen Zustand zu berechnen und damit zu determinieren, nyaa. Das heißt also, wenn man die Formel aufstellen kann, die alles berücksichtigt, dann weiß man alles, nyaa. Man wüsste, wann ein Mensch sterben würde, man wüsste sogar, wann er geboren wird, bevor die Eltern es überhaupt wissen, nyaa. Diese Formel nennt man auch die Weltformel, nyaa.
Aber warum nennt man eine Theorie Dämon, nyaa? Ich finde es eigentlich ziemlich passend, nyaa. Denn wenn diese Theorie stimmt, würde das bedeuten unser Leben ist vorherbestimmt. Das würde bedeuten wir wären alle Gefangene dieser Bestimmung und könnten absolut nicht nichts tun, um ihr zu entgehen, nyaa. Unser Leben als solches würde einfach seinen Sinn verlieren, nyaa. Und was würde so etwas Grausames besser bezeichnen als das Wort Dämon, nyaa.
Es war übrigens der gute Pierre-Simon Laplace, der diese Theorie aufgestellt und damit dürfte die Namensgebung vollständig geklärt sein, nyaa.
So nachdem uns der Laplacesche Dämon einen gehörigen Schrecken eingejagt hat, kann ich euch beruhigen, nyaa. Eins hat der Laplacesche Dämon nämlich mit seinen Vettern gemeinsam, nyaa. Es gibt ihn nicht, nyaa.
Nun wollt ihr bestimmt wissen, wie ich mir da so sicher sein kann, nyaa.
Ganz einfach, es ist physikalisch unmöglich alle notwendigen Daten zu erfassen, nyaa. Das liegt daran, das sich Daten nach der Relativitätstheorie maximal mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten können, nyaa. Dummerweise dehnt sich das Universum auch mit Lichtgeschwindigkeit aus, nyaa. Dadurch gibt es immer Informationen, die sich außerhalb des Horizontes unseres Dämonen befinden, nyaa. Folglich kann unser dämonischer Freund keine Vorhersagen treffen, nyaa.
Ein weiterer Beweis für seine Nicht-Existenz ist die Unschärferelation (siehe Staffel 1 Folge 10), nyaa. In der Quantenmechanik lassen sich deswegen keine deterministisch, genauen Aussagen treffen, nyaa. Es ist nur realisierbar Wahrscheinlichkeitsaussagen zu machen und das heißt, alles bleibt möglich, nyaa. Natürlich könnte man jetzt sagen, dass dies nur daran liegt, dass wir eine verborgene Variable nicht kennen, nyaa. Aber auch da kann ich euch beruhigen, nyaa. Selbst wenn es eine solche Variable gäbe, ändert das nichts daran, dass es den Zufall nachweißlich gibt, nyaa. Und der Zufall ist der größte Feind des Laplaceschen Dämon, denn wo immer der Zufall regiert, lässt sich nichts mit Sicherheit sagen, nyaa.
Auch die Chaosforschung (Staffel 3 Folge 7) stellt für den Dämon eine unüberwindbare Hürde dar, nyaa. Denn durch die chaotischen Wechselwirkungen würde die Zeit zur Berechnung einer Vorhersagen so lange dauern, dass die Vorhersage bereits eintritt in dem Moment, in dem sie gemacht wird, nyaa. Damit würde der Sinn dieser Vorhersagen einfach verschwunden, nyaa.
Zum Abschied kann ich euch also sagen, das die alte Weisheit: »Du bist deines eigenen Glückes Schmied« weiterhin ihre Daseinsberichtigung behält und das ist auch gut so, nyaa. Nicht auszudenken, wie traurig eine Welt wäre, in der schon alles feststeht, bevor man überhaupt geboren wird, nyaa.
Falls ihr noch Fragen habt, könnt ihr sie gerne noch stellen, ansonsten war das die letzte Folge, nyaa. Jetzt kommt noch der Staffelabschluss von unserem fleißigen Helfer Chimorin, nyaa.
Aber keine Sorge ich komme wieder keine Frage, nyaa.