Anspruch: | mittel |
Action: | viel |
Humor: | mittel |
Spannung: | wenig |
Erotik: | nichts |
Gerade eben habe ich mich noch über Coppelion aufgeregt und nun das hier, Kyoukai no Kanata - das genaue Gegenteil.
Alles was die Storyschreiber von Coppelion verkehrt gemacht haben, scheint bei Kyoukai no Kanata reibungslos, wie Zahnräder, in einander zu greifen.
Man hat als Zuschauer nicht das Gefühl, dass sie die Handlungswelt um einen herum aufbaut, während man die Protagonisten begleitet, sieht man dass sie schon da ist und es ist eine tiefe Welt mit vielen Details.
Ja, die beiden Hauptcharaktere nerven gerne mal auf ihre Art und Weise (allein schon Akihitos Leidenschaft für bebrillte Mädchen), etwas was bei Coppelion bisher nicht geschehen ist - und warum? Weil die Charaktere bei KnK voll ausgeformt und kein Haufen leerer Seiten sind - ja wir haben hier Klischees, aber Klischees funktionieren, sonst wären sie keine. Und unter den offensichtlichen Klischees verbirgt sich viel Herz. So haben wir in einer einzigen Szene (Mirai steht hinter anderen an einer verschlossenen Schranke und wartet in Gedanken versunken) ein größeres Mienenspiel und einen tiefen Einblick in ihren Charakter, als es in den meisten anderen Anime-Serien der Fall ist (Sie ist neu an der Schule und hat die anderen erst kennengelernt, die unterhalten sich auf ihre eigene Weise, wie es unter Freunden und in Cliquen halt der Fall ist. Sie selber sagt in dieser Szene nicht und doch ist das Bild auf sie gerichtet, weil wir an ihrer Haltung und Mimik sofort erkennen in welch einem Wechselbad der Gefühle sie sich gerade befindet. Sie fühlt sich ausgeschlossen und einsam, etwas das sie schon ihr ganzes Leben zu sein scheint und worauf sich ihr Schulwechsel überhaupt nicht ausgewirkt haben zu scheint - bis sie plötzlich von Akihito angesprochen wird. Sofort fällt diese Emotion von ihr ab und wir sehen eine überraschte Erleichterung und eine Spur von Glück in ihren Augen. Im Anime sind das höchstens zehn Sekunden, aber man kann viel über den Charakter lernen).
Der Anime ist erst angelaufen und sie haben noch viel Zeit ihn zu verkacken oder sich in einer unsinnigen Rahmenhandlung zu verlieren, aber der Anfang war schon recht gelungen.