Anspruch: | viel |
Action: | viel |
Humor: | mittel |
Spannung: | viel |
Erotik: | nichts |
Als 2001 der Vorhang auf ging für den ersten Final Fantasy Kinofilm war bei mir und meinen Freunde die Freude erst mal groß. Doch genau so schnell machte sich Unmut hier und da breit. Der Titel ist nämlich sehr trügerisch. Grund dafür ist, dass sich das Produktionsstudio Square Enix entschlossen hat eine Story zu nehmen, die überhaupt nicht zur bereits bekannten Final Fantasy Welt gehört – nicht mal im Entferntesten.
Und trotzdem hatten wir unseren Spaß im Kino und auch heute noch mit der Blu-Ray. Die Gründe liegen auf der Hand – es gibt eine neue Welt zu entdecken, die einfach gut durchdacht ist und wahnsinnig gut insziniert wurde. Und so befinden wir uns in einer apokalyptischen Zukunftswelt, in der Menschen in Angst vor den Phantoms lebt. Eine Berührung von ihnen bedeutet den Tod und reißt einem buchstäblich die Seele aus dem Körper. Hat man sich erst mal damit angefreundet und gibt dem Film eine Chance auch wenn es nicht das gewohnte Final Fantasy ist, dann wird man über 100 Minuten wirklich sehr gut unterhalten und Spannung ist bis zum großen Finale garantiert.
Natürlich ist das nur möglich dank guten Charakterdesign. Die weibliche Hauptfigur Aki Ross macht echt eine gute Figur und es ist wirklich spannend ihr auf ihrer Reise zur Rettung der Erde und der Menschheit zu folgen. Begleitet wird sie von einer obercoolen Spezialeinheit von Marines. Einer cooler als der andere. Nicht nur das Design der Gesichter ist hier zu loben. Da der Film komplett im Computer entstanden ist hat man 2001 etwas zu dieser Zeit wirklich bahnbrechendes gesehen: fotorealistische Figuren! Und so sieht auch der Rest der Welt einfach genial aus. Egal ob Waffendesign, Raumschiffe oder auch die Alienrasse „Phantoms“ selbst sind unglaublich toll geworden und könnten wohl kaum besser aussehen. Auch was einem so um die Ohren fliegt, im wörtlichen Sinne, macht echt Laune. Die Actionsequenzen klingen bombastisch über jede 5.1 Einlage und versetzen einen wirklich mitten ins Geschehen.
Und so passen wirklich alle Sci-Fi Elemente in diesem Film einfach gut zusammen und werden von einem sehr schönen Soundtrack von Elliot Goldenthal begleitet, der es wirklich weiß eine tolle, teils epische Stimmung zu erzeugen und dann am Ende mit dem Song „The Dream Within“, das ganze schön ausklingen zu lassen. Allein schon hierbei merkt man, dass es eine amerikanisch-japanische Koproduktion war. Meiner Meinung nach kein schlechter Schachmove auch wenn manche ja da ganz allergisch drauf reagieren ^^
Man hat auch geschafft den einen oder anderen berühmten US Schauspieler für die Synchronisation zu bekommen. Das lohnt sich, denn alle Figuren sind toll gesporchen und so trägt der englische Soundtrack, im Gegensatz zum deutschen, positiv zur STimmung bei.
Also ist dieser Final Fantasy gelungen? Leider muss ich JEIN sagen. Nein für die Final Fantasy Fangemeinde. Hier wurde mit dem Titel versucht eine bestimmte Zielgruppe ins Kino zu locken. Das wäre wirklich nicht nötig gewesen und hat auch nicht so wirklich funktioniert. Der Film sollte eigentlich nur The Spirits Within heißen und dann wäre auch kein Final Fantasy Spieler sauer gewesen. Denn man bekommt eine wirklich sehr coole Story mit stellenweise Tiefgang geboten in einer durchaus gelungenen CGI Sci-Fi Welt, die ein dickes JA verdient und auch nach einiges Rewatchen auch heute noch beeindrucken kann.