Sleeping with Hanako
oder Schlafen mit offenen Augen
Was macht man, wenn man nicht einschlafen kann und gerade keine passende Freundin zur Hand ist? Man schaut sich einfach Sleeping with Hanako an und gibt sich dem Gefühl hin, von einem virtuellen Mädchen geliebt zu werden.
Ziemlich diskriminierend für alle weiblichen Zuschauer.....
Story:Die Geschichte entfaltet sich rund um Hanako, einem Mädchen, welches zu Bett geht, nachdem es einer dramatischen Sequenz in einem Videospiel verliert (typisch Frau eben) und anschließend einen total Fremden einlädt mit ihr zu schlafen. Nein, nicht so wie man jetzt denken könnte, sondern einfach nur gemeinsam einschlafen. Also wirklich, welche Gedanken ihr wieder habt.
Nach einem halbstündigen erfrischenden Schlaf (und einem Traum, in dem sie uns ihre Liebe gesteht), wacht sie auf und bemerkt, dass wir nicht schlafen können. Daraufhin singt sie ein Schlaflied, das an Emotion nicht zu überbieten ist, und schläft selber wieder ein. Nach einem weiteren kurzen Traum fällt sie vom Bett, sieht uns und gibt uns ganz aufgeregt einen Kuss (yeah, Mission Complete!). Auch ein Mitternachtssnack kommt vor. Da ich jetzt aber nicht allzu spoilern möchte, höre ich jetzt mit der Beschreibung der Geschichte auf und kann abschließend nur jedem ein unerwartetes Finale versprechen. (Es gibt sogar drei Enden!)
Charaktere:Nun, aus dem überaus breit gefächerten Aufgebot an verschiedensten Charakteren sprang mir sofort einer ins Auge und das war natürlich unsere liebe Hanako. Es war nicht einfach nur ihr einnehmendes und sympathisches Wesen, sondern auch die wirklich gelungene Charakterentwicklung, welche besonders bei den Traumszenen, die uns einen faszinierenden tiefenpsychologischen Einblick in ihre Seele gewährt habe, bemerkbar war. Die restliche Charaktere waren jedoch sehr enttäuschend, da alle ausnahmslos blass und seltsam nicht existent blieben.
Animation:Die Animationen sind auf dem neuesten Stand der Technik, das Charakterdesign ausgefallen und kreativ. Die sich immer wiederholenden Szenen stören kaum und tun dem Genuss dieses genialen Kurzfilm keinen Abbruch.
Soundtrack:Die ab der dreißigsten Minute einsetzende Musik war das aufregendste, was mir bis jetzt and Soundtrack untergekommen ist. Auch sonst unterstreicht die Hintergrundmusik perfekt die Handlung und lässt sich immer wieder gut anhören. Leider wurde hier auf ein Opening und ein Ending verzichtet, die wahrscheinlich aber genauso überragend gewesen wären wie die OST.
Fazit:Wirklich jetzt? Bis heute wusste ich noch nicht einmal, dass so etwas existiert, geschweige denn, dass es dafür einen Markt gibt und Leute, die sich das kaufen. Es gibt kaum mehr Sachen, mit denen man 50 Minuten seiner Lebenszeit konsequenter verschwenden kann, aber wenn man sich gerne einmal wie Edward fühlen möchte, indem man ein Mädchen beim Schlafen zusieht, oder man einfach nicht glauben kann, dass ein „Anime“ wie Sleeping with Hanako existiert (wie ich) und meine Aussagen verifizieren möchte, so lege ich jedem ans Herz, sich wenigstens eine kommentierte Version anzusehen (und vorzuspulen), denn geteiltes Leid ist halbes Leid.
Was ich noch erwähnen möchte ist, dass ich es unglaublich witzig fand, als Hanako aus dem Bett fiel (auch beim zweiten Mal). Vielleicht , weil es etwas anderes war, als die ständigen tiefen Einblicke oder ich habe einfach nur einen schlechten Charakter... das kann sich jeder selbst aussuchen.
Achtung: Dieser Kommentar hat sarkastische Untertöne und sollte mit Vorsicht genossen werden.