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„Genocyber“…was haben wir denn da alles? Kybernetische Killerbestie, CHECK! Düstere Kulisse, CHECK! Explizite Gewaltdarstellung, CHECK! Story ohne Struktur, CHECK! Charaktere die im Getümmel hoffnungslos unter gehen, CHECK! Man sieht, diese OVA besteht aus den üblichen Teilen aus dem Dark-Cyber-Genre-Baukasten und gibt in der Summe weder ein sonderlich kreatives, noch ein in sich stimmiges und nachvollziehbares…“Gebilde“ ab was hauptsächlich darauf zurückzuführen ist das der Story schon nach wenigen Minuten jegliche Struktur und Logik abhanden kommt die es dem Zuschauer völlig unmöglich macht die Handlung auf nachvollziehbarer Basis verfolgen zu können. Die 5 Episoden sind in jeweils 3 Abschnitte unterteilt, wobei jeder dieser Abschnitte nichts mit dem vorangegangen gemeinsam hat, außer das ein kleines, blondes Mädchen auftaucht, sich in ein Monster verwandelt und dann gegen allerlei unförmiges Getier antritt. Man bekommt zu Beginn ein paar spärliche Infos die darlegen das irgendein Wissenschaftler Experimente mit telekinetisch, veranlagten Menschen durchführt und das andere böse Menschen (die dürfen bei einem Anime aus diesem Genre NATÜRLICH nicht fehlen!) diese wohl für ihre Zwecke missbrauchen wollen. Den genauen Grund erfährt man allerdings nie und das ist schlussendlich nur eine der unzähligen offenen Fragen die „Genocyber“ hinterlässt die, wenn man bedenkt das die einzelnen Storyabschnitte jedes Mal äußerst abrupt enden und immer weitere Fragen anhäufen, die Handlung zu einer vollkommen, konfusen Karusselfahrt verkommen lassen. Ständig musste ich mir Fragen stellen wie „Warum zum Teufel ist dies und das gerade passiert?“ oder „Wo soll das denn jetzt reinpassen?“. Hier steht so unendlich vieles zu Buche was im Widerspruch zu dem steht was man dem Publikum im Vorfeld vorgesetzt hat, das es schon fast an Verhohnepipelung grenzt! Und die Charaktere? Ach herrje, das kann man nicht mal mehr als „Baustelle“ bezeichnen, sondern viel mehr als „Ground Zero“! Keine Entwicklung, Tiefgang und dergleichen ist das was man durchaus erwarten kann aber das man nicht einmal erfährt was gewisse Charaktere überhaupt in dem Anime zu SUCHEN haben bzw. woraus ihre Daseinsberechtigung besteht ist völlig indiskutabel und spottet jeglicher Beschreibung! Das beste ist ja noch das man es hier so aussehen lässt als hätten diese Figuren entscheidende Auswirkungen auf das was später passiert, aber man könnte sie getrost komplett weglassen und es hätte sich absolut NICHTS am Lauf der Dinge geändert (ich erinnere mich nur an das Pärchen in Ep 4-5). Ein derber Totalausfall, genauso wie die Story! Was „Genocyber“ dann noch so zu bieten hat, sind die üblichen Metzeleien bei denen Blut fließt und Därme wie Luftschlangen durch die Gegend fliegen, die obligatorischen Cyberbeast-Battles und Explosionen über Explosionen bei denen ganze Städte ausradiert werden (übrigens wird man sich auch hier Fragen WARUM überhaupt…). Wenn es etwas positives an diesem Anime gibt dann sind es die Action-Szenen die recht ansprechend in Szene gesetzt wurden und animationstechnisch, dem Standard damaliger OVA-Produktionen durchaus gerecht werden, sowie die 3 Ending-Songs die mir alle ziemlich gut gefallen haben. Das, das allerdings nicht ausreicht um diesen…unförmigen Haufen, kunterbunter Spiralnudeln mit der Extraportion Tomatensoße als „gut“, geschweige denn „Sehenswert“ bezeichnen zu können, dürfte dennoch jedem klar sein. Fazit: „Genocyber“ ist inhaltlich wie ein Labyrinth mit unzähligen Abzweigungen bei dem man den Ausgang vergessen hat. Man versucht sich durchzukämpfen, nur um sich am Ende verzweifelt und frustriert die Frage zu stellen „Warum tut man mir so was an???“!