Twilight Q (1987)

トワイライトQ

Allemand Rezensionen – Twilight Q

Ce sujet contient des critiques courtes et longues sur le Anime « Twilight Q » et n’est en aucun cas le bon endroit pour des discussions générales ! Chaque message doit être une critique indépendante que tu as écrite toi-même. Chaque critique doit couvrir certains aspects essentiels : l’intrigue, les personnages et une conclusion personnelle. N’hésite pas à commenter les critiques existantes en utilisant la fonction de commentaire.
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Avatar: b-s-v#1
Verwirrspiele mit dem Zuschauer hatten nicht erst seit Lain oder Perfect Blue Konjunktur. Den Beweis dafür tritt Twilight Q aus dem Jahre 1987 an.


In diesem Anime werden der eher erwachsenen Zielgruppe zwei inhaltlich nicht verbundene Kurzgeschichten vorgesetzt, die von Kazunori Ito (Patlabor, Maison Ikkoku) und Mamoru Oshii (Jin Roh, Blood: The Last Vampire) stammen, welche unter anderem auch bei Ghost in the Shell zusammen arbeiteten. Die erste Episode "Reflection" befasst sich mit rätselhaften Turbulenzen im Raum-Zeit-Kontinuum, während "File 538" von verschwindenden Flugzeugen, Koi-Karpfen, kleinen Mädchen mit Stahlhelmen und deren Zusammenhang erzählt. Eher anspruchsvoller Stoff also und ich muss gestehen, dass ich auch noch nicht so ganz hinter einige Sachverhalte gestiegen bin, was vor allem daran liegt, dass eindeutige Aufklärungen der Phänomene hier nicht geboten werden.

Viel mehr als der nicht ganz einfache Stoff der Geschichten hat mich aber die Visualisierung überrascht, die vor allem in Folge 2 alle Verfechter der These "Neue Anime sehen viel besser aus als der alte Schund" Lügen straft. Absolut herrliche Bilder mit detaillierten Objektdarstellungen und Hintergründen, sowie flüssige Bewegungen und angenehmes Charakterdesign. Musikalisch sind beide Werke der Atmosphäre entsprechend ebenfalls sehr treffend unterlegt und die Geräuschkulisse weiß trotz des in die Jahre gekommenen Stereo-Sounds zu gefallen.

Kurz:
Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, warum es diese OVA nicht irgendwann mal nach Amerika oder Europa geschafft hat. Zwar ist dieser Anime sicher nicht 100% massentauglich, doch Liebhaber ernsterer Streifen hätten hier sicher zugeschlagen. Twilight Q kann ich bedenkenlos empfehlen, auch wenn ein Meilenstein wahrscheinlich anders aussieht.
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Avatar: Asane
Editeur
#2
"Twilight Q" hätte eine Sammlung von Oneshots von bekannten Regisseuren werden sollen, und es ist ein Jammer, dass nur zwei Folgen realisiert worden sind. Bekannte Namen liest man hier: Ito Kazunori und Mamoru Oshii als Autoren (resp. Regisseur) und Kenji Kawai als Komponist der BGM. Diese beiden Beiträge, "Reflection" und "File 538", sind grundverschieden, und was sie thematisch verbindet, sind gewisse Störungen oder Anomalitäten im Zeitkontinuum, oder mit den Worten des Vorspanns ausgedrückt: "Dieser Film könnte Ihre Auffassung von Wirklichkeit in Frage stellen."

Was sie außerdem gemeinsam haben, ist eine unglaublich ruhige, bedächtige, undramatische Erzählweise, geprägt von ebenso ruhigem und bisweilen etwas skurrilem Humor. Wer allerdings anhand der Genre-Tags Krimi (Mystery), Drama dementsprechend Action oder wenigstens Suspense erwartet, ist hier einigermaßen falsch.

Mystery (oder im Deutschen etwas prosaischer: Krimi) ist das Hauptgenre. Das impliziert, dass Hinweise gestreut werden, um einen rätselhaften Fall zu lösen. Wie das aber nun hier geschieht, ist erfreulich subtil umgesetzt. Ein unbedeutend scheinender Satz wird eingestreut, im Bild ein Ereignis gezeigt, das damit nicht direkt im Zusammenhang steht, und man muss nur noch 1 und 1 zusammenzählen - was aber voraussetzt, dass man die jeweilige 1 überhaupt erkannt hat. Erschwerend kommt hinzu, dass in beiden Folgen der Zuschauer nicht mehr erfährt als die Protagonisten. Er folgt ihnen in ihrem Alltag und muss sich von all dem, was sie erleben und was sie erfahren, selbst ein Bild machen.

Reflection:
Am Beginn strömen Bilder von ungeheurer Schönheit auf den Zuschauer ein: Das etwas unwirkliche Leuchten der Korallen, die strahlende Wärme des Riffs, farbenprächtige Fische, einzeln oder in kleinen Schulen - das ist die erste Szene des Anime und auch das erste Mal, dass einem vor Staunen das Maul offenstehen bleibt. (Die Screenshots geben davon nur ein unvollkommenes Bild.)

Handgezeichnet ziehen die Fische durch die Lagune, und handgezeichnet bewegt sich auch Mayumi schnorchelnd im Meer, die eine seltsame Kamera im Riff hängen sieht und mitnimmt, um sie später näher zu untersuchen.

Daher geht sie nun daran, zusammen mit ihrer Freundin Kiwako dem Rätsel auf die Spur zu kommen, und so begleitet sie der Zuschauer in ihrem Alltag, bei der Suche nach Antworten, vor allem Antworten auf die seltsamen und beuruhigenden Naturphänome, die sich in letzter Zeit häufen…

Zwar sind die beiden Mädchen im besten Teenageralter, verhalten sich jedoch fast schon erschreckend normal und keineswegs so, wie man das von späteren Anime gewohnt ist. Ruhig und dezent sind auch die heiteren Seiten dieser Folge, die Pointen ergeben sich wie beiläufig (zuckersüß: der Bestechungsversuch via Erdbeer-Transfer) , sind das i-Tüpfelchen sorgsam inszenierter Ereignisse, und nicht etwa umgekehrt. (Naja, vielleicht abgesehen vom o-shikko-Joke gegen Ende.)
Dezenz ist nicht nur das Motto der Dramaturgie, sondern auch der musikalischen Mittel, denn die BGM ist sehr spärlich eingesetzt und daher entsprechend effektiv.


File 538:
Ein Flugzeug verschwindet vom Himmel. Zwar nicht auf mysteriöse Weise, da der Zuschauer Zeuge des Vorfalls wird, unerklärlich bleibt das ganze aber allemal.

Ungemein klare, sehr räumliche und stellenweise fast fotorealistische Bilder dominieren die erste Szene und setzen den Zuschauer in Staunen und Ehrfurcht. Wie schon in der ersten Folge begegnet hier einem eine künstlerische Qualität, mit der sich diese OVA auch hinter so manchem 15 Jahre später entstandenen Werk wahrhaftig nicht zu verstecken braucht.

"File 538" ist im Grunde eine Detektivgeschichte der etwas bizarreren Art. Dementsprechend präsentiert sich die Optik dieser Folge: aller Glanz und jede Wärme der Bilder ist zurückgenommen, es dominieren starke Hell-Dunkel-Kontraste. Als Ort des Geschehens ein verfallener Wohnblock, ein verkommenes Zimmer, selbstverständlich mit Jalousien - und noch so manch andere Zitate einschlägiger Groschenromane. Im Zimmer ein schäbiger Dickwanst und eine kleine Rotznase mit übergroßem Helm.
Plus ein Aquarium mit einem Koi. Dies sind die Ingredienzen einer Geschichte, die sich als Bericht eines Detektivs enfaltet, dessen Lebensbestimmung die Lösung dieses einen, unerklärlichen Falls zu sein scheint.

Bis dahin wurden die Ereignisse von ausdrucksstarken, aber auch stilistisch reduzierten Bildern erzählt, quasi ohne Worte; aber mit dem Ausdrucken der bisherigen "Ermittlungsergebnisse" wird die ganze Angelegenheit ungeheuer textlastig. Und obwohl es daher haufenweise Anhaltspunkte, Indizien, Mutmaßungen hagelt, bleibt man am Ende einigermaßen ratlos zurück.

Sonderbar sind die Geschichten der beiden Folgen, und ebenso sonderbar und lapidar ist die dramaturgische Umsetzung wie auch der stille Humor. Bei beiden Folgen darf der Zuschauer sich aufgrund etlicher Indizien ein Bild von der Sache machen; was letztlich sich ereignet hat, was die "Wahrheit" ist, das muss er mit sich selbst ausmachen. Genau wie im Vorspann angedroht.


Man sollte sich abschließend noch mal vor Augen halten, dass diese OVA aus dem Jahr 1987 stammt. Was hier einem geboten wird, visuell, dramaturgisch, künstlerisch, ist schier unglaublich. Das Pacing ist extrem ruhig, wegdösen sollte man trotzdem nicht, denn einfache Auflösungen in mundgerechten Portionen gibt es hier nicht. Einen Anime wie diesen dürften eher diejenigen zu schätzen wissen, die auch ein Faible haben für Produktionen wie Memories oder Lain.


[Edit: Typos]
La dernière édition du sujet a eu lieu le 14.09.2020 19:50.
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