Ende 2011 ging ich, ausgelöst durch eine intensivere nostalgische Phase, im Internet mal auf die Suche nach (fast) vergessenen Serien aus Kindertagen. Schließlich kam ich auf
Georgie, an die ich mich außer wenigen Bildern nur wage erinnern konnte. Nach den ersten Folgen auf Youtube wünschte ich mir dann tatsächlich die DVD-Box zu Weihnachten.
Ich bezweifle, dass man als Kind alles davon im vollen Ausmaß begreift. Heute fällt einem natürlich das zentrale unkonventionelle Liebesdreieck ins Auge. Ungewöhnliche Formen der Liebe scheinen ja in Japan zumindest in den Medien völlig normal zu sein. Nachvollziehen kann ich manches trotzdem nicht immer und empfinde es teilweise als gekünstelte Dramatisierung. Alles ist zudem mit einer großen Portion Kitsch garniert. Trotzdem finde ich die Zeichnungen schön, besonders
Georgie, dessen süße Stimme ihr von
Sabine Bohlmann (auch
Sailor Moon in der 1. Staffel) geliehen wird. Spätestens als Georgie für ihre zuckersüße Liebesbeziehung mit
Lowell ihre Heimat Australien übers Meer nach London verlässt, ist man von der Handlung aufgrund des Komplotts gegen Georgies Familie, gefesselt, doch ich fand auch das zentrale Familiengeheimnis am Anfang, insbesondere dessen Offenbarung, sehr spannend. Interessant ist auch die unterschiedliche Charakterisierung der Brüder: der ältere (
Abel) eher impulsiv, auf sich selbst bedacht und sehr besitzergreifend, während dem jüngeren (
Arthur) der Zusammenhalt der Familie und das Wohl der anderen am Herzen liegt, so dass er auch mal sein eigenes Glück hinter das der anderen zurücksteckt.
Das offene Ende der Serie fällt recht hoffnungsvoll und Kind gerecht aus, im Gegensatz zur Mangavorlage.