Ascendance of a Bookworm (Part 2) (2020)

Honzuki no Gekokujou: Shisho ni Naru Tame ni wa Shudan o Erande Iraremasen Dai Ni Bu / 本好きの下剋上 司書になるためには手段を選んでいられません 第二部

Allemand Rezensionen – Ascendance of a Bookworm (Teil 2)

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Avatar: Asane
Editeur
#1
Auch Redewendungen irren manchmal. "Don't judge a book by its cover", heißt es in angelsächsischen Gefilden. Was natürlich bei Lichte betrachtet Quatsch ist. Denn das Buch möchte verkauft werden, und um einen möglichst treffenden, zumindest guten Eindruck beim potentiellen Käufer zu hinterlassen, wird der Umschlag in der Regel so gestaltet sein, daß man sehr wohl auf das Buch schließen kann.

Im Grunde genommen war also schon beim Anblick des Anime-Covers völlig klar: diese Serie ist für mich gemacht! Und dieser Eindruck hat nicht getäuscht; mehr noch: es war so atemberaubend wie herzergreifend, welch frischer, sympathischer, liebenswerter Charakter sich in Main* verbirgt.

*Zur Problematik der Transkription siehe hier.

Atemberaubend war auch die Transportation (oder wie man diesen Übergang nennen will) von der dieseitigen Welt in das Mittelalter-Isekai der Stadt Ehrenfest, das an die dramatischen Ereignisse von Haibane Renmei denken lässt, wo Rakka in die rurale Welt von Guri hineingeboren wird.
Darin erschöpfen sich auch schon die Gemeinsamkeiten, denn bei Honzuki geht man andere Wege. »Und das ist auch gut so«. Drehte sich in der ersten Staffel alles darum, wie Main in dieser fremden Umgebung Fuß fasst, wie sie mit den Leuten klarkommt und es schafft, sich in diese Gesellschaft zu integrieren (so gut es eben geht) und ihren heißen Herzenswunsch zu verfolgen, steht nun in der zweiten Staffel ihr Werdegang im kirchlichen Dienst im Mittelpunkt, inklusive all der Probleme und Ereignisse, mit denen eine von niederstem Stand in der klerikalen Gesellschaft so zu kämpfen hat. Die dritte Staffel führt sie dann – so hat es den Anschein – in die Welt des Adels, die sicherlich ebenfalls mit Fallstricken reich gesegnet sein wird.

Als angehende Priesterin und daher im entsprechenden Ornat gewandet, das eigentlich nur Personen adliger Herkunft zusteht, erfährt sie die ganze Bandbreite an Neid und Missgunst, an Intrige und Bigotterie. Aber nie so, daß es den Rahmen des Erträglichen sprengen würde. Immer dominiert eine warmherzige Wohlfühlwelt, die Main durch ihre schiere Präsenz um sich herum aufbaut. Und natürlich nicht nur dort, sondern vor allem beim Zuschauer.

Bei einigen Stationen der Handlung stellt sich dennoch leichtes Stirnrunzeln ein, wenn einige Verhältnisse viel zu vereinfacht und zu idealisiert dargestellt werden, wie zum Beispiel die ganze Geschichte um die Waisenkinder. Das mag ein wenig zu "pädagogisch wertvoll" geraten sein, aber man nimmt es hin, denn schließlich hat man mit »Honzuki« eine wunderbare, herzerwärmende Serie, die den Schwerpunkt auf die Charaktere setzt und zugunsten der Feel-Good-Atmosphäre auch kleinere logische Brüche in Kauf nimmt.

Dabei liegt der Schwerpunkt gar nicht mal so sehr auf "Bücherwurm" oder "Isekai", sondern eindeutig auf der Persönlichkeit der reinkarnierten Main, ihrer komplizierten Gefühlswelt und den Problemen, sich in der ungewohnten Umgebung zurechtzufinden. Und ganz nebenbei lernt man – ganz ohne jeglichen pädagogischen Zeigefinger – immer wieder einige Details zum Leben in einer mittelalterlichen Ständegesellschaft. Hier trifft sich "Spice and Wolf" gewissermaßen mit "Hakumei to Mikochi".

Der Zuschauer wird durchweg getragen von einem unerschütterlichen, Iyashikei-mäßigem Pacing, das sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt; man lässt sich Zeit, Stimmungen und Eindrücke, gerade die von Main, wirkungsvoll einzufangen, und es ist die reinste Freude mitzuerleben, wie sich ihr Innenleben in ihrer lebhaften Mimik und Gestik spiegelt, was aber nie übertrieben dargestellt wird. Genuin komische Szenen gibt es eher wenige, dafür ist der Anime durchzogen von leichtem, warmem, mitfühlendem Humor, wie man ihm auch in "Hakumei" begegnen kann.

Schon in der ersten Staffel hat man versucht, den Übergang einzelner Szenen durch kleine sketchartige Einschübe im Chibi-Stil aufzulockern, was im großen und ganzen auch gut funktioniert hat. Hier in der zweiten Staffel jedoch nimmt das etwas überhand, und gerade da, wo es um innere Unsicherheiten und Abgründe geht, wird dieses Stilmittel deutlich überstrapaziert und wirkt entsprechend deplaziert.
So deplaziert wie manchmal die Musik, die sich redlich bemüht, feudales Flair und das Rustikale in der Welt der Händler und Handwerker zu verbreiten, und dabei so manches Mal stimmungsmäßig danebenlangt. Vielleicht nicht direkt deplaziert, aber auf alle Fälle heiterkeitserregend wirken dagegen die Benamsungen von allerlei Zeug, von Gilden und Gewerken, für deren Betitelungen man sich dreist wie ahnungslos bei deutschen Begriffen bedient hat.

Keine Frage: die kleine Main trägt die komplette Serie. Mit Leichtigkeit. Es reicht eigentlich schon aus, ihr dabei zuzuschauen, wie sie sich durchs Leben schlägt, Handlung spielt da bestenfalls eine sekundäre Rolle. In dieser Hinsicht besteht auch eine nette Parallele zu »Non Non Biyori«:Diese Serie gilt mittlerweile als der Inbegriff von Iyashikei. Aber insgeheim geht es doch gar nicht um das Baumeln lassen der Seele. Es geht darum, Renge in Aktion erleben zu dürfen. Und genau so verhält es sich mit »Honzuki«: die Serie mag Isekai sein oder Slice of Life oder beides – aber darum schaut man sie nicht; man will an der Seite von Main diese fremde Welt und ihren Alltag erleben und ist damit absolut glücklich.

Und so gesehen bin ich heilfroh, nicht ihr Vater zu sein: ich könnte ihr keine Bitte abschlagen und keinen Wunsch verwehren. Als Vater wäre ich ein Versager. Aber ein glücklicher Versager.
Und das Geheimnis dieses aufmüpfigen Bücherwurms (als das man "Honzuki no Gekokujou" auch lesen kann) liegt vielleicht in dem einfachen Satz: Ein Blick sagt mehr als tausend Worte.
La dernière édition du sujet a eu lieu le 13.04.2024 21:44.
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