Josée, le Tigre et les Poissons. (2020)

Josee to Tora to Sakana-tachi / ジョゼと虎と魚たち

Allemand Rezensionen – Josie, der Tiger und die Fische

Ce sujet contient des critiques courtes et longues sur le Anime « Josée, le Tigre et les Poissons. » et n’est en aucun cas le bon endroit pour des discussions générales ! Chaque message doit être une critique indépendante que tu as écrite toi-même. Chaque critique doit couvrir certains aspects essentiels : l’intrigue, les personnages et une conclusion personnelle. N’hésite pas à commenter les critiques existantes en utilisant la fonction de commentaire.
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Avatar: Grafe#1
Dies hier ist meine erste Rezension also erwartet bitte nicht eine perfekte Rezension.

Josee to Tora to Sakana-tachi, ein Anime Film der in Japan letztes Jahr im Dezember erschienen ist. In Deutschland gibt es den Film noch nicht. KAZÉ jedoch hat sich die Rechte für den Film gesichert und somit wird es den Film voraussichtlich Ende 2021 geben.

Doch ich konnte es nicht abwarten, weswegen ich mir den Film mit englischen Untertiteln angeschaut habe.
Und was ich mir da 98 Minuten lang angeschaut habe, war in meinen Augen ein Meisterwerk.

Handlung
Die Handlung hat ein interessantes Setting. Im Grunde genommen geht es um Menschen mit Behinderung und deren Rolle in der Gesellschaft. Und dies wird gut umgesetzt. Die Handlung ist nicht schwer zu verstehen und ist trotzdem in der Lage viel zu erzählen. Sie ist schön mit anzusehen, doch man sollte den Drama Teil nicht unterschätzen.

Kurze Zusammenfassung:
Tsuneo Suzukawa ist Student und hat ein Traum. Er möchte unbedingt in Mexiko studieren und deswegen arbeitet er viel. Eines Abends rettet er ein Mädchen in einem Rollstuhl und durch Zufall arbeitet er kurze Zeit später für Sie.
Ab da beginnen Sich die beiden immer näher zu kommen und Josee lernt die Welt außerhalb ihres Hauses kennen.

Animation
Hauptverantwortlich für die Animation ist Bones (bekannt für Full Metall Alchemist, My Hero Academica und viele weitere) die hier eine sehr gute Leistung zeigen. Keine Szene wirkt so als hätte man sich wenig Arbeit gemacht. So gut wie alles wurde perfekt in Szene gesetzt und auch wenn aus einer Szene nicht das komplette Potenzial herausgeholt wurde, war diese trotzdem schön anzusehen.

Charakter
Bei den Charakteren muss ich sagen, gibt es ein Kritikpunkt. Unsere Hauptcharakter passen super. Ihre Entwicklung im Film ist gut und man beginnt von Anfang an beide zu lieben.
Von was ich nicht allzu überzeugt war, waren die Nebencharaktere. Sie waren irgendwie nur da, man hätte viel mehr mit den Nebencharakteren machen können.

Musik
Intro: Take me far away von Ai Ichikawa
Outro: Ao No Waltz von Eve
Und hier haben wir eine super Auswahl an Songs.
Der Intro Song passt zum Feeling vom Anfang, alles ist fröhlich und schön, etc.

Doch für mich ist das Outro ein Highlight.
Ich der sowieso ein Fan von Eve und dem Song ist, war umso mehr gefesselt vom Ende im Zusammenspiel mit dem Outro.

Fazit
Wie ich bereits sagte finde ich, das dieser Film ein Meisterwerk ist. Die Handlung war schön, die Animation hat mich oft einfach nur begeistert, unsere beiden Hauptcharakter habe ich mit Spannung zu gesehen und das Outro des Films im Zusammenspiel mit dem Ende hat mich zum weinen gebracht.

Empfehlen tue ich den Film denjenigen die Fans von Romanzen und Dramen sind. Auch wenn man kein großer Fan von Drama ist, kann man sich den Film trotzdem anschauen. Ansonsten sollte der Film für Slice of Life Fans etwas sein.

Und somit sage ich
Peace








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Avatar: Asane
Editeur
#2
Was ist schon perfekt auf dieser Welt?

Auch dieser Film war nicht perfekt. Es gab im Vorfeld nichts, was mir entgegenschrie: "Schau dir das an! Das musst du gesehen haben!" Keine mir bekannte Namen, keine berühmte Vorlage, keine Empfehlungen, nichts.

Was es aber gab, war das Cover, und das zeigt einen Jungen und ein Mädchen (oder eine junge Frau) im Rollstuhl, und der Ausdruck auf ihrem Gesicht ruft Erinnerungen wach an bittersüße Romanzen und Tragikomödien wie Gotou ni Naritai, Momoko, oder aus jüngerer Zeit Koe no Katachi, bei denen jeweils die gehandicapte Heldin sich mit ihrem Leben, ihren eingeschränkten Möglichkeiten und vor allem mit den Reaktionen ihrer Umwelt herumschlagen muss.

Das eröffnet unendliche Möglichkeiten für bekannte und beliebte Tropen, die zum Ziel haben, pädagogisch auf den Zuschauer einzuwirken, sowie auch ordentlich und möglichst klischeegetränkt auf die Tränendrüse zu drücken.

Um es kurz zu machen: nichts von alledem ist hier der Fall; keine dieser Möglichkeiten, vorgestanzte dramaturgische Elemente einzusetzen, wird überhaupt je in Betracht gezogen! Und in dieser Art, wie hier Abläufe von Szenen, das sich Entfalten der Geschichte, die Charaktere und ihre Welt realisiert sind, liegt das Geheimnis begründet, warum dieser Film so außergewöhnlich ist – vielleicht nicht perfekt, aber verflixt nah dran.

Was am Ende übrig bleibt, ist dieses warme Gefühl von überströmendem Glück im Herzen, das sich allmählich überallhin ausbreitet. Leider vernebelt dies auch etwas den Verstand, und so gestaltet es sich schwierig, unter dem unmittelbaren Eindruck des eben Gesehenen einen halbwegs vernünftigen Text zu schreiben. Jedenfalls macht dieser Film verdammt viel richtig. Vor allem erinnert er sich daran, daß ein Film von den Bildern lebt. Bilder, die eine Geschichte erzählen. Oder eine Entwicklung kommentieren. Dies gelingt ihm auf beeindruckende Weise.

Oft werden hier Bilder einfach so auf den Zuschauer losgelassen, zutiefst bewegende Bilder, mit nur minimalem Text, kleine charakteristische Bewegungen oder Gesten, Bilder von einer unnennbaren Schönheit, daß man weinen möchte, wie beispielsweise gleich zu Beginn, als die männliche Hauptperson, Tsuneo Suzukawa, vorgestellt wird und mit ihm sein Traum, für den er lebt, die Unterwasserwelt und ihre Bewohner; und auch sein typischer Tagesablauf, vom Studium bis zum Nebenjob, wird wie in kurzen Spotlights aufgefächert. Solche Bilder von berauschender Schönheit bereiten schon früh auf ein außergewöhnliches cineastisches Erlebnis vor. Der Einsatz von CGI hält sich dabei in erstaunlichen Grenzen und man vertraut voll auf die Magie des Handgezeichneten. Selbst der Ventilator ist 2D.

Tsuneo wirkt wie der übliche normale Durchschnittstyp – der aber gerade dadurch aus der Reihe der leicht freakigen Gestalten, mit denen der sein Hobby, das Tauchen, teilt, auch ein wenig hervorsticht. Ganz zu schweigen von einigen anderen Gestalten, die man auch hier in Osaka antreffen kann, wo die ganze Geschichte spielt. Immer wirkt er ein wenig zu ernst, zu fokussiert, ist ein wenig wortkarg, und kaum etwas scheint ihn so leicht aus der Fassung bringen zu können. Stoisch und gelassen erträgt er die Widrigkeiten des Lebens, und so erträgt er auch ihre indolente, abweisende Art und lässt sich bald nicht mehr von ihren Mätzchen nerven.

Sie, das ist Jose ( ジョゼ geschrieben), deren Name aus Gründen, die im Dunkeln liegen, überall mit Doppel-e romanisiert wird. Seit Ewigkeiten schon ist sie auf den Rollstuhl angewiesen, und wohl aufgrund schlechter Erfahrungen versucht sie sich ihre Umwelt so gut es geht vom Leibe zu halten und wohnt zusammen mit ihrer Großmutter, der einzigen Person, der sie vertraut, in deren Haus. Die Begegnung von Josee und Tsuneo ist allerdings von einer Art, wie sie typischer für Anime nicht sein könnte. Er beweist sich als heldenhafter Retter in höchster Not und erntet dafür nichts als zickigen Trotz und giftige Bemerkungen. Das aber hat so seine Gründe.
Weder will Josee Mitleid erregen, noch mag sie sich weiters den aggressiven Reaktionen fremder Menschen aussetzen, und so hat sie ein feines Gespür entwickelt für das Verhalten und die Gedanken der Personen, die sich ihr zu nähern wagen. Diese peinlich berührten, oft ablehnenden und manchmal in offene Aggressivität ausartenden Reaktionen werden einige Male im Film dokumentiert – und sie irritieren und befremden etwas bei der Bevölkerung von Osaka, die als eher weltoffen und großherzig gilt, könnte aber einigermaßen schlüssig zu erklären sein über das buddhistische Konzept von Karma und Wiedergeburt und was das für einen behinderten Menschen genau bedeutet. (Mal davon abgesehen, daß in Japan einiges anders ist als hier im Westen.)

Daher kommt es zu einem gewissen Grundmisstrauen allem Fremden gegenüber, als bitteres Resultat aus den Reaktionen ihrer Umwelt, als Selbstschutz und auch aus verletztem Stolz. Diese Kratzbürstigkeit hat sie gemein mit Rika aus »Hanbun no Tsuki«, und darüber hinaus auch das stille In-sich-Zurückziehen und die tiefe Liebe zu Büchern. In diesem Fall nicht zu Akutagawa, sondern dem literarischen Werk von Françoise Sagan. Diese Begeisterung für die französische Schriftstellerin hat ihr die erste echte Freundschaft ihres Lebens beschert, als sie mit Kana Kishimoto aus der Leihbibliothek ins Gespräch kommt.

Mit Tsuneo und Josee treffen hier zwei Dickköpfe aufeinander, die sich im Grunde in nichts nachstehen. Sachte, aber stetig schafft er es, sie aus der selbstauferlegten Isolation zu lösen, und als er einmal auf der Suche nach der vermissten Josee verbotenerweise die Tür zu ihrem Zimmer öffnet, breitet sich in den Dingen und all den Bildern, die dort hängen, der Traum eines besseren Lebens aus, und man ahnt das enorme künstlerische Potential, das in Josee schlummert.

Nach jenem Vorfall am Meer jedenfalls ist das Eis gebrochen. Ein neues Leben kommt über sie und man sieht förmlich die Sonne in ihrem Herzen aufgehen. Erstmals wechselt die Filmmusik von der großen symphonischen Geste zu leichter, leichtfüßiger, luftiger BGM in poppigem Outfit, und der Film verwöhnt uns mit kurz hintereinander geschnittenen, aber charakteristischen Momentaufnahmen aus ihrem neuen Leben.

Jetzt zeigt sich auch die Stärke und der unbedingte Wille, sich ihrer Angst und den inneren Dämonen zu stellen. So steht sie furchtsam, aber fest entschlossen mit Tsuneo im Zoo dem Tiger gegenüber. Dem Einzelgänger, der für sie die äußere Welt mit ihren menschlichen Bestien verkörpert. Und auch das Ausgeliefertsein an das Leben.
Die Fische jedoch, die ebenfalls im Filmtitel thematisiert werden, stehen für Geborgenheit im Schwarm und für Vertrauen. Das ist seine Welt, und erklärtermaßen liebt er alle Menschen, die auch sein Fische lieben. So erlebt man eine sprachlose und sacht errötende Josee, die sich alsbald daheim vor dem Spiegel feinmacht.

Und dann kommt es zu der Katastrophe, die alles auf den Kopf stellt.


Das Motiv der Meerjungfrau ist dem Film nicht neu; es wurde als Traumsequenz schon eingeführt und versinnbildlicht natürlich treffend die körperliche Situation, in der sich Josee befindet. Diese sehr eigene Version des Märchens von der kleinen Meerjungfrau als Spiegel des eigenen Schicksals und als Parabel für ein selbstbestimmtes Leben prägt nun im folgenden den zweiten Teil des Films, in welchem das Märchen metaphorisch durch Bilder der eigenen Angst und Unzulänglichkeit variiert wird. Und erzählt so die Geschichte des eigenen Lebens neu.

Was folgt, ist Aufbau und Neugeburt. Ja, der Film manövriert bei aller Schönheit und Warmherzigkeit einige Male am Rande des Abgrunds. Und trotz der beschränkten Laufzeit wirken die Ereignisse nie forciert noch über die Maßen gedrängt. Immer behält er das ruhige Pacing, auch wenn die Monate wie im Fluge vergehen. Und immer bleibt Zeit für zwingende Bilder von großer symbolischer Kraft und tiefer Empathie.
Denn darin sehe ich die größte Stärke des Films: in der sanften, lakonischen und doch pointierten Darstellung von stillen, beredten Szenen und Reaktionen, nie aufdringlich, aber immer fesselnd, lebensnah und von bestechender Klarheit, und immer eine unglaubliche Herzenswärme ausstrahlend. Nie von Routine getrieben oder in klischeehafte Bilder abgleitend, immer lebhaft und ausdrucksvoll.

Bedächtig und sich Zeit lassend. Überwältigend und unfassbar schön.



Nachtrag:
Das Stichwort "Clownfisch" ist irgendwann mal Anlass für eine Rückblende zu einem Aquariumsbesuch in Tsuneos Kindheit. Und netterweise sind in diesem Becken alle Protagonisten aus »Findet Nemo« versammelt - in echt natürlich.
La dernière édition du sujet a eu lieu le 20.03.2022 16:16.
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Avatar: Mirrormantiz#3
Wenn ich bei einer Geschichte wie dieser das Gefühl habe, dass mich die großen und schönen Szenen einer filmischen Welt nicht komplett abholen, kann das natürlich mehrere Gründe haben. Meine Erfahrung mit dem Film möchte ich in dieser Kritik genauer beleuchten und auch aufzeigen, wo für mich diese Problemzonen liegen. Eine Einladung für eine kritische Diskussion spreche ich somit offen aus.

Wenn mich ein bodenständiges Drama – in diesem Fall ohne fantastische Elemente – berühren soll, brauche und wünsche ich mir Bezug zu den Charakteren. Das erfordert Zeit und auch eine Hintergrundgeschichte, in der ich diese Figuren kennenlernen und begleiten darf. Während das bei dem männlichen Hauptcharakter Tsuneo und seine Beweggründe für das Auslandsstudium und die Leidenschaft für die Meeresbiologie gegeben ist und auch spürbar wird (sein Nebenjob im Taucherladen, schöne Bilder verschiedenster Unterwasserausflüge, Gespräche mit dem Prof.), so sehr vermisse ich eine eigenständige Einführung der weiblichen Hauptfigur Josie, die dann nur anhand der Beziehungsebene beider Charaktere zueinander geschient.

Das Kennenlernen der beiden begünstigt der Zufall. Sie rollt mit ihrem Rollstuhl einen Berg hinunter und er, zur richtigen Zeit am richtigen Ort, erweist sich als ihr Retter und fängt sie auf. Wie es der Zufall will, arbeitet er ab sofort für die Familie des Mädchens, bestehend aus ihr und ihrer Großmutter. Der Retter in Not kassiert natürlich eine Klatsche und eine Abhandlung als Perversling; nicht etwa, weil sie sich vor anderen Menschen aufgrund prägender Erfahrungen innerlich verschlossen hat, sondern, weil es das Klischee eines Animes erfüllt.

Man lernt Josie, ihren Charakter und ihre Eigenheiten fortan durch die regelmäßigen Besuche von Tsuneo kennen, der sich einige Stunden am Tag um sie kümmern soll. Unstimmig für mich: Ich finde Josies soziologische Gegebenheiten einfach nicht glaubhaft. Ihr Auftreten mutet eher märchenhaft an, als die Prinzessin, die den ganzen Tag nur daheim verbringt und sich Träume und Bilder durch die Malerei ausmalt, das Meer und seine grenzenlose Schönheit auf eben diese Ebene erfahren zu dürfen. Er ist derjenige, der sie aus diesem Alltag zu retten scheint und schöne, echte Erfahrungen ermöglicht. Das ist goldig und berührt mich und würde weiterhin nicht stören, würde die Beleuchtung genau dieser anderen Hintergründe in der restlichen Filmzeit nicht ausbleiben.

Wie sah ihr bisheriges Leben aus? Welche Erfahrungen haben ihren Charakter geprägt? Gab es schon Versuche, sie sozial einzugliedern und ist sie daran gescheitert?

Sie verhält sich Tsuneo gegenüber anfänglich sehr distanziert. Einmal beißt sie ihn, ein andermal wirft sie ihm Dinge an den Kopf. Es muss als Antwort genügen, dass sie kaum Kontakt zur Außenwelt hat(te) und sich deswegen anfänglich schwertut. Ihr Verhalten soll vielleicht den ein oder anderen Schmunzler entlocken, erinnert mich dann aber eher an die breitgetretene und zuckersüße Klischeelandschaft dieser Szene als eine Figur, die eigentlich an den Rollstuhl gebunden ist (laut Film ist sie 24 Jahre alt). Sympathie baut man deswegen trotzdem zu ihr auf, es ist für mich eher der Umstand, dass man sich dieser Masche bedient statt den Mut zu haben, ihrem Charakterbild treuer zu bleiben. Die Qualitäten dafür wären nämlich gegeben.

Ihre Großmutter beschreibt die Außenwelt zudem als sehr gefährlich. Dieser Umstand wird nie näher beleuchtet. Möchte sie sie vor weiteren Verletzungen schützen? Wenn ja, vor welchen? Woher rührt ihr Verhalten? Wie geht es weiter, sollte ihre Großmutter eines Tages sterben? Es wird nichts dergleichen als Konflikt thematisiert, obwohl dieser Umstand eigentlich so heftig unter der Oberfläche brodeln sollte wie kaum ein anderer. Stadtessen bleibt er glatt kaschiert, zeigt das Zuhause der Zwei als einen schön gezeichneten, warmen und detailreichen Ort. Vielleicht ist es auch genau das Unausgesprochene dieses Konflikts, was den Kontrast so schwer im Magen liegen lässt/ sollte? Ist diese Kälte der emoionalen Unzulänglichkeit mal wieder der japanischen Kultur geschuldet?



Ein späterer Konflikt lässt ebenfalls wertvolles Potenzial aus:
Spoiler
Als Tsuneo selbst an den Rollstuhl gefesselt ist wäre dies die perfekte Möglichkeit gewesen, die Beziehungsebene der Beiden, die sich ja auch dadurch unterscheidet, dass er laufen kann und sie nicht, auf diesem gemeinsamen Nenner spürbar werden zu lassen. Wie fühlt es sich an, das Leben plötzlich wie sie erleben zu müssen? Diese Möglichkeit hätte Potenzial aufrichtigen Demuts ausschöpfen können, in dem sie eine Liebesbeziehung auch spüren lässt, wo die Unterschiede zueinander liegen. Gerade wegen dieses sensiblen Themas.

Eine Anmerkung zum Schluss:

Ich finde die Schlussszene, in der Tsuneo sie auffängt, noch unstimmiger als am Anfang. Dass sich das so ergibt kann ich einmal akzeptieren, ein zweites Mal wirkt das für mich persönlich zu konstruiert. Schön ist die Schlussszene mit dem Kuss natürlich trotzdem.


Tsuneo und Josie teilen beide die Sehnsucht nach dem Meer. Was verbindet die beiden eigentlich noch?

Es wird für mich persönlich nur wenig spürbar, warum sich über die gesamte Laufzeit dann aber mehr als eine berufliche Beziehungsebene entwickeln soll. Klar, beide unterstützen sich in der Erfüllung des Traumes des anderen. Das zeigt die Szene, in der Josie ihr Bilderbuch vorträgt, auf eine sehr schöne Art.

Ich verstehe Josies metaphorische Vortsellung einer Meerjungfrau und der Verbindung zum Meer und der Freiheit, das hat aber hauptsaächlich allein mit ihr zu tun als dass es ein Merkmal wäre, das beide mehr zueinander bringen würde. Dass sie sich in einen Mann verliebt, der ihr Aufmerksamkeit schenkt, ist aufgrund iher Eingeschränktheit absolut nachvollziehbar. Was genau ist es aber bei ihm, was ihn zu ihr hinzieht? Das macht ihn austauschbarer.

Einzelne Bilder im Abspann lassen Ideen suggerieren, wirken dann aber zu hauchdünn, als dass ich mich daran wirklich festhalten möchte.



Fazit

Der Film fährt für mich persönlich zu versteift auf dem Gleis einer Romanze und vergisst meiner Meinung nach auf benachbarten Gleisen die notwendigen Themengebiete sorgfältig zu rangieren und bestenfalls anzuhängen und diese zu integrieren. Das würde das Werk für mich insgesamt ganzheitlicher und soziologisch glaubhafter machen und letztendlich auch ermöglichen, die großen Gefühle besser zulassen zu können. Mein Blick auf diese Thematik ist sicherlich voreingenommen, da ich therapeutisch mit geistig und körperlichen eingeschränkten Menschen beruflich zusammenarbeite und Fiktion und Realität für mich anders spürbar sind.

Wunderschön ist der Movie trotzdem, denn trotz der von mir angekreideten Klischees und Mängel sind diese nie zu überspitzt, nie zu dominant. Manches wirkt zu theatralisch erzählt und lässt gewisse Tiefe vermissen und ist sicherlich auch dem Umstand geschuldet, dass ich bereits sehr viel aus diesem Bereich kenne und mir insgesamt im Anime-Bereich mehr Mut zu erwachseneren Werken wünsche.

Vielleicht ist es aber auch genau der Grund, warum dieser Film mich zu meiner ersten Review seit über zehn Jahren herausfordert, weil die Qualitäten für das, was ihn wirklich multidimensional funktionieren lassen könnte, ansatzweise vorhanden sind und vieles davon auch wirklich gut funktioniert. Das rechne ich ihm hoch an.
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