OK … damit hätte ich nicht gerechnet. Dass
Subaru nicht wirklich in die reale Welt zurückkehrt, sondern das Szenarion nur ein Teil der Prüfung ist, das war eigentlich klar – hörte Subaru schließlich seine eigene Stimme in der letzten Episode sagen, er müsse sich nun seiner Vergangenheit stellen. Nein, ich rede von der Inszenierung. Re:Zero ist wie eine Wundertüte – man weiß nie so wirklich, was als Nächstes kommt. Kann was Leckeres sein, kann aber auch nicht viel taugen. Ich muss allmählich zugeben, dass diese Art von Überraschungselement auch zum Reiz der Serie gehört.
Ich vergebe nicht gern Höchstnoten, allerdings lässt mir das System hier grad wenig Wahl, von daher … jedenfalls eine schöne, teilweise ziemlich lustige, teilweise auch sehr rührende Episode, die bei mir als Zuschauer so manchen Subaru-Charakterfehltritt wieder ausbügelte – auch weil man einiges nun endlich versteht. Meine Prognose hat sich jedenfalls bewahrheitet: Sein Vater war offenbar ein talentierter Tausendsassa, sodass Subaru unter Erfolgdruck litt. Erst gelang ihm alles mühelos, dann wurde er abgehängt … und so nahm alles seinen Lauf.
Ich werde jedenfalls inhaltlich eher wenig Worte verlieren, nur so viel: Diese Episode zeigt simpel (und animetypisch natürlich auch idealisiert), wie leicht es für Kinder ist, sich im Irrgarten der eigenen Emotionen zu verlieren; wie leicht es für Eltern ist, den Zugang zu den eigenen Sprösslingen zu verlieren und selbst unter der eigenen Ohnmacht zu leiden; dass Reflektion auf sachlicher Ebene viel leichter ist als auf emotionaler … und wie schön (und praktisch) es wäre, wenn man in der Realität auch so schnell reinen Tisch machen könnte (wobei … wir werden sehen, wie rückfallresistent Subaru nun sein wird).
Die Eltern von Subaru sind jedenfalls köstlich. Der Vater ist schon ulkig, aber die Mutter ist einfach der Knüller, so skurril sie zuweilen auch sein mag. Wie simpel und doch clever sie allein die ebenfalls simple Botschaft, Subaru müssen die Fußstapfen seines Vater nicht ausfüllen, rüberbrachte, führe ich einfach mal als nur ein Beispiel von etlichen an, die man in dieser Episode findet – einer, die für mich bislang die beste des Franchises ist und auch eine der schönsten Anime-Episoden seit langer Zeit.
Und ja, die Musikuntermalung war erneut etwas kitschig, aber passte diesmal besser; für zünftige Griesgrame möglicherweise trotzdem ein wenig ätzend.